Kempen 350 Kempener Schüler demonstrieren in Berlin
Samstag gibt es in der Hauptstadt eine Kundgebung für den inhaftierten Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo.
Kempen. Samstag wird in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen. Gleichzeitig ist dies der Internationale Tag der Menschenrechte. Aus Empörung über die andauernde Inhaftierung des chinesischen Friedensnobelpreisträgers aus dem Jahr 2010, Liu Xiaobo, protestieren zirka 350 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs heute von 11 bis 13 Uhr vor der Chinesischen Botschaft in Berlin. Der Schriftsteller und Systemkritiker Liu Xiaobo wurde wegen seines Engagements für mehr Bürgerrechte und Demokratie in China zu elf Jahren Haft verurteilt, sein Stuhl blieb bei der damaligen Preisverleihung leer, da ihm die Ausreise verwehrt wurde.
Prominente Unterstützung bekommen die Kempener Schüler vom Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer, von Tienchi Martin-Liao, der Vorsitzende des chinesischen Pen-Zentrums und Helmuth Frauendorfer, dem stellvertretenden Direktor der Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen.
Markus Dröge, evangelischer Bischof von Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz, schickt eine Botschaft, die vor Ort verlesen wird.
Das Engagement des Berufskollegs hat bereits Tradition. Hervorgegangen aus dem Religionsunterricht des Kempener Pfarrers Roland Kühne ist der Einsatz für die Einhaltung der Menschenrechte seit Jahren fester Bestandteil des Schulprogramms und die aktuellen politischen Entwicklungen unterstreichen die Wichtigkeit dieses Themas. In diesem Jahr demonstrieren Schülerinnen und Schüler bereits zum siebten Mal vor der Botschaft in Berlin.
Die Kundgebung wird durch verschiedene Aktionen begleitet. Ein übergroßer, von Schülern gebauter Stuhl symbolisiert das Fehlen Lius bei der damaligen Preisverleihung. Es werden Texte von Liu Xiaobo und seiner unter Hausarrest stehenden Frau Liu Xia auf Deutsch und Chinesisch vorgelesen. Gemeinsam mit amnesty international fordern die Schüler ebenfalls die Freilassung des in China zu lebenslanger Haft verurteilten Menschrechtsaktivisten Ilham Tohti. Red