Senioren in Anrath Im Altenheim rollt die Rikscha
Willich · Das Anrather Altenheim St. Josef hat für die Bewohner aufgerüstet. Rikscha, Sportgeräte und barrierefreier Strandkorb sind im Einsatz.
(tre) Im Januar vergangenen Jahres war die Idee da, nun rollt das Ergebnis durch Anrath. Das Altenheim St. Josef nennt jetzt eine Rikscha sein Eigen. Unter dem Titel „Wir haben noch Wind in den Haaren“, brachte Einrichtungsleiter Paul Wirtz das Projekt ins Rollen. Es gab ein großes Sparschwein mit dem Schild „Für unsere Rikscha“, das zum Füttern bereitstand. Beim Sommerfest im vergangenen Jahr verkauften die Senioren zudem eigens hergestellte kreative Handwerkskunst zugunsten des Rikscha-Projektes. Doch die Summe von knapp 14 000 Euro schien weit entfernt. Das änderte sich allerdings schlagartig, als zwei Sponsoren aus Anrath die komplette Restfinanzierung übernahmen. „Wir haben unser Glück kaum fassen können“, erinnert sich Wirtz. Über einen Aufruf konnten dann Arno Stoffers und Helmut Dengler als ehrenamtliche Fahrer gewonnen werden. Stoffers, der in der Radsportgruppe „Leisetreter“ aktiv ist und Dengler, der schon seit Jahren zu den Rollstuhlschiebern des Anrather Altenheims gehört, absolvierten beide ein Fahrtraining mit der Rikscha und gehen seitdem in den Einsatz. „Unsere Bewohner können sich melden, wenn sie Lust auf eine Fahrt mit der Rikscha haben. Wir koordinieren den Ausflug entsprechend“, sagt Petra Freisinger, Leiterin Sozialer Dienst im Altenheim. Egal, ob es eine Fahrt durch Anrath sein soll, es in die umliegenden Felder geht oder eine Runde durch den Neersener Schlosspark gedreht werden soll – Stoffers und Dengler strampeln. Bewohner, die hingegen etwas für ihre eigene Fitness machen möchten, können den hauseigenen „Trimm-Dich-Pfad“ nutzen, der ins Leben gerufen wurde. „Wir haben je ein Schulter- und ein Beinfahrrad angeschafft und in unserem Park installiert. Dort kann ein jeder sportlich aktiv werden. Zeitgleich sind beide Stationen auch ein Klön-Treffpunkt“, sagt Wirtz. Wer es entspannter mag, kann es sich im neuen barrierefreien Strandkorb bequem machen. Rollstuhlfahrer können ihn dabei genauso nutzen. Wirtz entdeckte diese Art von Strandkorb auf der Insel Föhr und nahm die Idee mit nach Anrath. Wobei der fast 7000 Euro teure Strandkorb über eine Spende finanziert werden konnte. Ebenfalls neu ist die Überdachung für die hintere Terrasse. Das über zehn Jahre bestehende Provisorium hat damit ein Ende gefunden. Auch hier war es eine Spende, die die funktionale Überdachung aus Glas möglich machte. Das Team vom Altenheim freut sich nun, die Neuanschaffungen beim Sommerfest am 24. August vorstellen zu können. Ideen haben Wirtz und die Mitarbeiter, wie man es den Senioren noch schöner machen könnte, indes genug. Einer der Träume ist ein Wassertretbecken, mit dem man auch mit dem Rollstuhl hindurchfahren kann. „Wir würden ein solches gerne im Garten realisieren“, blickt Wirtz in die Zukunft.