Grefrath Bald Glasfaser für Grefrath?

Unternehmen stellt Geschäftsmodell für schnelleres Internet im Fachausschuss vor.

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Grefrath. Wenn genug mitmachen, könnte man in Grefrath und Oedt bald über schnelle Glasfaserleitungen im Internet surfen. Das Unternehmen Deutsche Glasfaser will in der Niersgemeinde aktiv werden und hat das Projekt nun den Politikern im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt.

Für das Unternehmen stellte Vertriebsleiterin Nicole Holländer das Geschäftsmodell vor. Die Firma verlegt Glasfaserleitungen bis in die Häuser und ermöglicht den Haushalten damit eine schnelle Internetanbindung bis zu einem Gigabit symmetrisch — das heißt in dieser Geschwindigkeit können Daten sowohl hoch- als auch heruntergeladen werden. In ihren Paketen bietet die Firma Privatkunden Geschwindigkeiten von 100, 200 und 500 Mbit/s an.

Die Baumaßnahme beginnt aber erst, wenn sich 40 Prozent der Bürger in dem entsprechenden Gebiet dafür entscheiden mitzumachen und einen Zwei-Jahres-Vertrag abschließen. Für diese Kunden ist der Anschluss kostenlos. Wer sich später entscheidet, dass er an die Glasfaserleitung angeschlossen werden möchte, muss dann für die Baumaßnahmen bezahlen.

Die Deutsche Glasfaser nimmt dafür Grefrath mit 3141 Haushalten und Oedt mit 2203 Haushalten sowie drei Gewerbegebiete in den Blick. Wenn es in den Außengebieten Nachfragen gebe, werde man prüfen, ob es Möglichkeiten gebe, auch dort mit wenig Aufwand den Anschluss zu ermöglichen. Noch in diesem Monat will das Unternehmen mit der Werbung in der Gemeinde Grefrath beginnen. Wenn sich die 40 Prozent im Planungsgebiet für einen Glaserfaseranschluss entscheiden, startet die konkrete Planung des Ausbaus.

Das Glasfaserkabel wird im Boden verlegt. Dafür werden Tiefbaumaßnahmen notwendig. „Wir werden bauen. Man wird uns bemerken. Aber es geht schnell. 95 Prozent der Baustellen, die morgens geöffnet werden, sind abends wieder zu“, sagte Nicole Holländer — auch wenn Gemeindewerke-Geschäftsführer Erik Ix aus seiner Tiefbauerfahrung heraus Zweifel daran zeigte, ob das alles so einfach vonstatten gehen wird.

Wolfgang Linke, Breitband-Beauftragter der Gemeinde Grefrath, sieht in der Glasfaser durchaus eine zukunftsträchtige Technik. Man sollte die Chance nutzen dies zu fördern — auch mit Blick auf die Schulen, deren Internetanbindung ebenfalls bereits Thema ist.

In Vinkrath und Mülhausen übernimmt die Telekom den Ausbau mit schnellem Internet (die WZ berichtete). Das Unternehmen hatte nach einer Ausschreibung den Zuschlag bekommen. Für den Ausbau, der 210 000 Euro kosten dürfte, gibt’s eine 90-prozentige Landesförderung; etwa 20 000 Euro beträgt der Eigenanteil der Gemeinde. Die Anbindung der Haushalte erfolgt aber mit Kupferleitungen. Das Unternehmen verspreche am Verteilungspunkt eine Übertragungsleistung von 50 Mbit.

Etwa 350 Haushalte werden in Mülhausen angeschlossen, weitere 940 Haushalte später in Vinkrath.