Bewaffneter Überfall im Kendelpark: Verdächtige in U-Haft

Zwei brutale Fälle in St. Hubert beschäftigen die Behörden. Pistole und Machete wurden sichergestellt. Mehrere Verdächtige sitzen bereits in Untersuchungshaft.

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St. Hubert. Zwei schwere Raubüberfälle in St. Hubert halten seit einigen Tagen die Polizei in Atem.

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Am Mittwoch veröffentlichte die Pressestelle der Behörde Details zu Überfällen, die sich am 6. und 10. Januar im Kendeldorf zugetragen haben.

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Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass Drogengeschäfte eine Rolle spielen.

Die Ermittlungen begannen am Abend des 10. Januar: Ein 19-Jähriger aus St. Hubert zeigte bei der Polizei an, dass er in einer Garage von fünf unbekannten Männern beraubt worden sei. Die Verdächtigen hätten den 19-Jährigen mehrfach geschlagen und getreten.

Zudem sei der junge Mann mit einer Pistole und einer Machete bedroht worden. Beim Überfall wurden nach Angaben des Geschädigten ein Smartphone und eine Spielekonsole (Microsoft X-Box) gestohlen.

„Im Zuge der Ermittlungen wurde uns schnell bewusst, dass wir auf ein kriminelles Geflecht im Drogenmilieu gestoßen waren“, sagt Polizeisprecherin Antje Heymanns.

So wurden die Beamten auf einen weiteren Überfall aufmerksam, der sich in den späten Abendstunden des 6. Januar ereignet haben soll. Tatort war der Kendelpark in St. Hubert. Das Opfer war in diesem Fall ein 18-jähriger St. Huberter, der sich für diesen Abend nach eigenen Angaben mit einem Bekannten aus Kempen im Park verabredet hatte.

Der Kempener kam in Begleitung zweier Männer aus Duisburg zum Treffpunkt. Die drei Verdächtigen schlugen auf den St. Huberter ein und bedrohten ihn mit einer laut Polizei „täuschend echt aussehenden“ Gaspistole.

Als der 18-Jährige bereits am Boden lag, traten die Verdächtigen auf den Kopf des jungen Mannes ein und ließen ihn verletzt im Park liegen. Der St. Huberter erlitt mehrere Knochenbrüche und Schädelprellungen. Die Täter raubten ein Smartphone, einige hundert Euro in bar sowie einige Gramm Marihuana.

Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass der Überfall am 10. Januar ebenfalls dem Opfer vom 6. Januar galt. „In der Garage trafen die fünf Männer dann aber auf ein anderes Opfer“, so Sprecherin Heymanns.

Erste Ermittlungserfolge kann die Polizei auch schon vermelden: Ein 16-jähriger Kempener sowie zwei 18 und 20 Jahre alte Männer aus Duisburg sitzen seit Montag in Untersuchungshaft. Bei Durchsuchungen von Wohnungen im Ruhrgebiet stellten die Beamten die Machete und die Schusswaffe sicher. Auch Teile der Beute wurde gefunden. „Die wertvollen Smartphones hatten die Verdächtigen aber bereits versetzt“, sagt Heymanns.

Zudem geht die Polizei davon aus, dass ein weiterer 18-jähriger Duisburger in die Überfälle verstrickt war. Nach ihm wird gefahndet. Zwei weitere Verdächtige sind nach Angaben der Behörde noch nicht identifiziert.

Laut Antje Heymanns kann nachgewiesen werden, dass der 16-jährige Kempener, ein 18-jähriger Duisburger sowie der mit Haftbefehl gesuchte Duisburger an dem Überfall im Kendelpark beteiligt waren. Der Garagen-Überfall soll auf das Konto der 18- und 20-jährigen Duisburger sowie auf das des per Haftbefehl gesuchten Verdächtigen gehen. Die Ermittlungen dauern an.