Grefrather Niers-Geflüster Bööscher Sporthaus — ein Haufen Steine
Am früheren Vinkrather Sportplatz wurde jetzt die Umkleide abgerissen. Außerdem geht es heute um röhrende PS, Ortskenntnis und Politiker auf Tour.
Am kommenden Wochenende beginnt für die Amateure die neue Fußball-Saison 2017/2018. Zum ersten Mal wird dann der neue Fußballverein SSV Grefrath mit Seniorenmannschaften in der Bezirksliga sowie in der Kreisliga B und C an den Start gehen. Im letzten Geflüster hatten wir über das neue Logo des aus SV Grefrath und SuS Vinkrath fusionierten Vereins berichtet. Jetzt können wir den Abriss des Bööscher Sporthaus melden. Pünktlich zum Saisonstart verschwindet also so etwas wie das letzte sichtbare Überbleibsel des SuS an der Dorfstraße. Dort hatte die Gemeinde bekanntlich den Rasenplatz aufgebeben. Seitdem kicken die Vinkrather schon in Grefrath — und nun auch gemeinsam unter dem neuen SSV-Dach.
Bleiben wir noch in Vinkrath. Das ist immer noch im Schützenfest-Fieber. Seit Freitag feiern die Laurentius-Schützen bekanntlich mit König Michael Theis und den Ministern Andreas Theis und Thomas Heyer ein rauschendes Fest. Viel Besuch war dazu am vergangenen Wochenende in den Boosch gereist. Zum Beispiel war aus Vorst die Kehner Junggesellen Schützenbruderschaft mit ihrem König Jan Nössemes dabei. Wer will schon nach Hause, wenn so schön gefeiert wird. Daher hatte sich die Truppe wenige Meter vom Festzelt entfernt ein eigenes Zelt aufgebaut, um die Nacht von Samstag auf Sonntag dort zu verbringen. Der Kinder- und Familientag, zu dem die Schützen am Montag eingeladen hatten, war ein voller Erfolg. Bei sonnigem Wetter spielten die Kinder in 26 Tonnen Sand, hüpften auf der Hüpfburg oder sangen und tanzten im Zelt zum Programm von DJ Roland Zetzen. Heute steht die letzte Runde an. Ab 18 Uhr zieht der Zug zum Verbrennen des Kirmesmännchens am Festzelt los. Ab 19 Uhr wird dann Dorfabend im Buschbäckerhof gefeiert.
„Stolperfalle Niersbrücke“ hatte der Flüsterer im April festgestellt und damit auf die für Radler und Rollstuhlfahrer nur schwer zu überquerende kleine Niersbrücke an der Langendonker Mühle (Tetendonk/Übergang Langendonker Weg) hingewiesen. Damals hatte ein WZ-Leser auf den Missstand verwiesen. Jetzt hat er sich wieder gemeldet. „Die von mir beanstandete Niersbrücke an der Langendonker Mühle im Frühjahr diesen Jahres wurde Dank Ihres Berichtes instandgesetzt. Die Brücke ist jetzt auch für Rollstuhlfahrer zu benutzen. Dank an Bauamtsleiter Enger, er hat sein Versprechen wahr gemacht“, heißt es in der Mail an die Redaktion. Bauamtsleiter Norbert Enger hatte im April versprochen, die Asphaltdecke der Auffahrt auf zu fräsen und den unebenen Belag zu glätten.
Unbeabsichtigt hat der Flüsterer im letzten Niers-Geflüster dem HeimatvereinOedt schmückende Federn verliehen und behauptet, er hätte seine Recherchen über den rheinischen Natur- und Heimatforscher, Botaniker und Lehrer Joseph Nießen (1864 bis 1942) der WZ zur Verfügung gestellt. Das war nicht richtig. Es war Alfred Knorr aus Mülhausen.
Und noch einmal kommen wir auf das letzte Niers-Geflüster zurück. Dort waren Sonnenblumen abgebildet, und als deren Standort Oedter Auffeld ausgemacht. Mitnichten, weiß WZ-Leser Wolfgang Grapentin aus Oedt. Der das Bild lobt, aber schreibt: „Dieses wunderschöne Blumenfeld liegt nicht mehr in Oedt, sondern schon in Vorst. Und er erklärt weiter: „Seit der Kommunalen Neugliederung 1970 wurde dieser Teil des Auffeldes um die Höfe Groß Rath und Klein Rath Teil der neuen Stadt Tönisvorst.“ Und um das neuerworbene Wissen des Flüsterers nachhaltig zu vertiefen, hat Grapentin auch eine Karte gezeichnet, die den genauen Verlauf der Ortsgrenze an dieser Stelle zeigt. Dafür vielen Dank, die Karte hängt jetzt an der Redaktions-Pinnwand.
Es gibt viele Interessante Daten und Fakten, die sich rund um die Grefrather Laurentiuskirche ranken. So wird ihr Kirchturm in diesem Jahr 525 Jahre alt. Eine interessante Entdeckung wurde während einiger Bauarbeiten am Kirchtrum im Jahr 1977 gemacht. Der damalige Architekt ließ im Turmbereich den Boden öffnen und entdeckte dabei zwei Grabplatten aus Blaustein. Da man zu dieser Zeit nicht wusste, ob es sich um echte Grabplatten oder nur um Gedenktafeln handelte, wurde der Landeskonservator informiert. Die Arbeiter schafften die Erde beiseite und stießen tatsächlich auf die Knochen eines Menschen. Zwei Archäologen legten das menschliche Skelett frei. Sie entnahmen Proben des Bodens und der Knochen, fotografierten und zeichneten alles maßstabgerecht auf, bevor sie den Bereich unter dem Kirchtrum wieder verschlossen. Die Grabplatten wurden wieder in den Turmboden eingelassen. Das Bonner Landesmuseum stelle einige Untersuchungen an und verkündete danach: „Das Grab war sorgfältig in den graubraunen und sandigen Lehm eingetieft. Anhaltspunkte für einen Sarg konnten nicht festgestellt werden. Bei dem Skelett handelt es sich um eine erwachsene Frau von 1,55 Metern Körpergröße.“ Weiteres ist zu dem Fund bis heute nicht bekannt.
Wie gestern berichtet, haben die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer und Eberhard Gienger dem Eisstadion einen Besuch abgestattet und dabei über mögliche Förderungen gesprochen. Dabei erfuhr der Flüsterer am Rande, dass Gienger nicht nur im Kunstturnen brillierte, sondern auch andere sportliche Ambitionen hat(te). So ist er Fallschirmspringer und hat auch Erfahrung auf dem Eis: „Ich war mit Kati Witt 2006 bei Stars of Ice’“, verriet der Schwabe. Doch das mit der Choreografie und den Sprüngen sei nicht so sein Ding gewesen. Das erklärt wohl, warum er in der vierten Runde ausgeschieden ist. „Mehr so was mit Ellbogen, also Eishockey. Das hätte besser zu mir gepasst.“ Als es um die Nachwuchsförderung ging, die in Grefrath intensiv betrieben wird, ließ Schummer einfließen, dass er er als Jugendlicher in Neersen, aber nicht nur dort, recht schnell unterwegs gewesen sei. Seine Disziplin: 400 Meter. Anders als bei Gienger hat es bekanntlich nicht für olympischen Ruhm gereicht — aber nicht jeder kann ein Michael Johnson sein.
Bei der Besichtigung von Uwe Schummer und Eberhard Gienger ging es auch um Veranstaltungen jenseits des Eises im Eisstadion. Da verwies Veranstaltungsfachwirt Jan Lankes auf die US-Car- und Bike-Show
die an der Stadionstraße 161 am 26./27. August Station macht. Ob Cadillacs, Muscle Cars, Pick Ups oder Harleys, viele einzigartige und außergewöhnliche Autos und Bikes aus der gesamten amerikanischen Fahrzeuggeschichte werden zu sehen sein. Für eine besondere Atmosphäre sorgt vor allem die gelebte Rockabilly-Lebensart der Aussteller und Besucher mit Haartolle, Retromode oder ausgefallene Tattoo-Kreationen. Neben Umbauten und Erzatzteilen für Fahrzeuge werden auf der Ausstellermeile auch seltene Stücke zu finden sein.
Zudem wartet ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm auf die Besucher und Teilnehmer der US-Car- und Bike-Show im Eisstadion und auf dem Parkplatz der Anlage. Kunstvoll wird es beim internationalen Airbrush-Festival, auf dem verschiedene Künstler ihre Werke auf Papier und Leinwänden, aber auch auf Motorrad- und Autoteilen sowie anderen Alltagsobjekten präsentieren. Zudem lassen sie sich vor Ort bei der Entstehung neuer Werke über die Schulter schauen. Ein weiteres Highlight ist der „Show & Shine Contest“, bei dem die Ausgestellten Fahrzeuge von einer fachkundigen Jury bewertet werden. Live-Bands und ein DJ sorgen für musikalische Untermalung, bei einer Modenschau können sich die Rockabilly-Fans neue Inspirationen holen. Bei diversen Tanzkursen können die Besucher selbst aktiv werden. Beginn der US-Car- und Bike-Show ist am Samstag und Sonntag jeweils um 10, Ende um 18 Uhr. Infos zu Anfahrt, Preisen für Besucher und für Teilnehmer — Anmeldung nicht nötig — gibt es im Internet:
www.us-car-show.de
Nicht ganz so PS-stark sind die Zweiräder, deren Kauf die Gemeindewerke Grefrath noch bis Ende 2017 fördern. Das teilte das Unternehmen jetzt mit. Danach endet die Aktion, da die Werke planen, zwei Elektroladesäulen für E-Autos zu errichten und das Budget dafür verwenden werden. Die Gemeindewerke haben seit dem Jahr 2013 insgesamt 527 Käufern einen Zuschuss zum Kauf eines E-Bikes ausgezahlt. Ebenso endet zum Herbst der Verleih der werkseigenen E-Bikes.
Das Niederrheinische Freilichtmuseum und das Niederrhein-Theater gehen in ihrer Kooperation neue Wege: Das Format „Kultstück im Gehöft“ ermöglicht den Besuchern, Theatergenuss an unterschiedlichen historischen Schauplätzen auf dem Museumsgelände. „Die bisherigen Auftritte des Theaters kamen bei unseren Besuchern sehr gut an“, sagt Kreisdirektor und Kulturdezernent Ingo Schabrich. „Die Gäste können sich auf ein außergewöhnliches Theater-Event mit humorvollen Stücken und Klaviermusik in der traumhaften Kulisse des Museums freuen.“ Sowohl das Museum als auch das Theater können durch diese Zusammenarbeit jeweils neue Besucher auf sich aufmerksam machen. Premiere ist Samstag, 2. September, um 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. Das Ensemble um Verena Bill, Michael Koenen und Christian Stock sowie Thomas Lillig am Piano zeigt mit zwei Einaktern die humorvolle Seite des russischen Autors Anton Tschechow. Zunächst inszeniert das Niederrhein-Theater das Stück „Der Bär“ im Innenhof der Dorenburg. Anschließend sehen die Besucher „Der Heiratsantrag“ in der Hofanlage Hagen. Die Spieldauer beträgt insgesamt 90 Minuten, zuzüglich 30 Minuten Pause. Tickets kosten an der Abendkasse 20 Euro und 18 Euro im Vorverkauf an der Museumskasse, Am Freilichtmuseum 1, in Grefrath. Das Kontingent ist begrenzt. Bei Regen spielt das Theater die Stücke im Eingangsgebäude des Museums. Weitere Informationen unter Tel. 02158/91730.
Kommen wir zum Schluss noch einmal zum Angebot des Eisstadions. Kurz bevor die Eislauf-Saison aller Voraussicht am 29. September in der Halle startet, wird es dort krawallig. Unverblümt, respektlos und mit starker Haltung — dafür sind die Bühnenprogramme von Carolin Kebekus bekannt. Am 22. September kommt sie mit ihrem akutellen Programm „Alphapussy“ an die Stadionstraße 161 und schildert ihre urkomische Sicht auf den Sinn und Unsinn des Lebens. Im Mittelpunkt ihrer Ausführungen stehen überstylte und berufsjugendliche Hipstereltern, eine spießige, Schlager liebende Jugend und die Youtubisierung des Abendlandes. Mit ihrem unerschöpflichen Repertoire an Gestik, Mimik und Situationskomik schlüpft sie in die unterschiedlichsten Rollen. Einlass (ab 16 Jahren) ist am 22. September um 18.30 Uhr, los geht es um 20 Uhr. Tickets kosten bei freier Platzwahl 34,15 Euro. Es gibt sie an allen bekannten CTS-Vorverkaufsstellen und im Eissportzentrum. Weitere Infos gibt es im Internet:
www.eisstadion.de