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Brandserie: 29-Jähriger aus Wachtendonk im Verdacht

Der Mann hat Taten in Kerken und Geldern gestanden. Auch dort brannten Lkw. Zu den Bränden in Kempen und St. Hubert wird er jetzt befragt.

Foto: Reimann

Kempen/Kreis Kleve. Die Brandserie in Kempen und St. Hubert steht nach Angaben der Polizei kurz vor der Aufklärung. Ins Visier der Beamten ist ein 29-jähriger Wachtendonker geraten, der für eine Brandserie in Kerken und Geldern verantwortlich ist. Im Kreis Kleve handelt es sich um ähnliche Brände wie in Kempen.

Zur Erinnerung: Zwischen 17. und 19. Mai standen unter anderem mehrere Lkw der Firma Schneider in St. Hubert, Speefeld, in Flammen. Auch auf dem anderen Gelände des Unternehmens in Kempen, Heinrich-Horten-Straße, und bei Baustoffe Pegels, Hülser Straße, wurde gezündelt.

Kempen: Vier Lkw in Flammen
27 Bilder

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„Die Taten in Geldern und Kerken hat der Verdächtige eingeräumt“, sagte gestern Manuela Schmickler, Polizeisprecherin im Kreis Kleve, auf Anfrage der WZ. Nach Angaben der Behörde brannte es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gegen Mitternacht an drei Orten. „Auf dem Gelände eines Autohauses in Nieukerk wurden drei Pkw und ein Wohnmobil mit Brandbeschleunigern angezündet“, teilt die Polizei mit. Dort bemerkte der Inhaber des Autohauses die Flammen frühzeitig; er hatte das Feuer gelöscht, bevor die Feuerwehr eintraf.

Kurze Zeit später geriet auf einem Firmengelände an der Martinistraße in Geldern ein Lkw mit leerem Tankauflieger in Brand. „Dieser wurde im Bereich der Zugmaschine angezündet“, so die Polizei. Die Feuerwehr löschte den Lkw ab.

Nicht so glimpflich verlief ein Einsatz kurz darauf an der Dieselstraße in Geldern: Auf dem Gelände einer Heizölfirma gingen zwei Lkw in Flammen auf. Obwohl die Tankauflieger leer waren, explodierten die Tanks. Die beiden Lkw, ein weiterer Lastwagen und ein Pkw wurden zerstört. Es entstand ein Sachschaden von etwa 500 000 Euro. Mit dieser Summe rechnet auch die Versicherung der Kempener Firma Schneider.

Zu den Motiven des 29-Jährigen in Kerken und Geldern konnte die Polizei gestern noch nichts sagen. „Dazu hat sich der Verdächtige in den Vernehmungen noch nicht geäußert“, sagt Schmickler. Der Mann wurde noch in der Nacht der Taten „im Nahbereich der Brandorte“ festgenommen. Laut Polizei wurde er von einer Streife überprüft, während er in seinem Auto saß. Bei der Befragung machte der 29-Jährige „widersprüchliche Angaben“. An seiner Kleidung wurde Brandgeruch festgestellt. Und in seinem Wagen fanden die Beamten Brandbeschleuniger.

Der Wachtendonker, der in Untersuchungshaft sitzt, wird in der kommenden Woche Besuch von Ermittlern aus Kempen bekommen. „Der Verdächtige wird jetzt von uns vernommen“, sagt Antje Heymanns, Polizeisprecherin im Kreis Viersen. „Es bestehen erfolgsversprechende Ermittlungsansätze dafür, dass der 29-Jährige auch für die Brände in Kempen und St. Hubert verantwortlich ist.“ Weitere Details konnte die Sprecherin gestern nicht verraten. „Die Ermittlungen dauern weiter an.“