Lagerstätte von Museumsgütern Bund sagt fünf Millionen Euro für Museumsdepot in Grefrath zu

Grefrath · Der SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner hatte sich für die Fördermittel eingesetzt. Bevor tatsächlich Geld fließt, ist aber noch eine Menge Arbeit nötig.

Am Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath könnte das Depot entstehen.

Foto: Birgitta Ronge

(rei) Für das vom Kreis Viersen geplante interkommunale Museumsdepot kann es Bundesmittel in Höhe von fünf Millionen Euro geben. Wie der SPD-Bundestagsabgeordnete und Kreistagsabgeordnete Udo Schiefner am Mittwoch mitteilte, habe der Bund die entsprechende Summe im Rahmen des sogenannten Kulturinvest-Programms für den Bau eines Depots am Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath zugesagt.

Für eine Lagerstätte von Museumsgütern, die nicht dauerhaft ausgestellt werden und eingelagert sind, hat der Kreis Viersen als Träger des Freilichtmuseums vor geraumer Zeit bei Museen in der Region angefragt, ob sie sich möglicherweise an einem interkommunalen Depot für die Lagerung von Kunstgegenständen beteiligen möchten. Neben dem Freilichtmuseum bekundeten das Städtische Kramer-Museum in Kempen, das Textil-Museum „Die Scheune“ in Hinsbeck und das Niederrheinische Museum in Kevelaer Interesse. Sie wurden im März 2021 mit ins Boot genommen, eine Machbarkeitsstudie wurde in Auftrag gegeben.

„Die Zusage des Bundes ist ein Erfolg für den Kreis Viersen, Grefrath und die umliegenden Gemeinden. Das interkommunale Museumsdepot stärkt unsere Region und schafft die notwendige Infrastruktur, um unser kulturelles Erbe für die Zukunft zu bewahren“, kommentiert der SPD-Bundestagsabgeordnete Schiefner die Zusage aus Berlin. Für die Mittel hatte er sich in Absprache mit der Viersener Kreisverwaltung persönlich stark gemacht. Auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Otto Fricke aus Krefeld, der für die Liberalen die Interessen des Kreises Viersen in Berlin vertritt, war mit im Boot. Schiefner dankte ihm ausdrücklich für seine Mithilfe in der Sache.

Der Kreis Viersen teilte auf Anfrage der Redaktion mit, er habe bislang nur eine sogenannte Interessenbekundung für eine mögliche Bundesförderung abgegeben, ein förmlicher Förderantrag sei noch nicht gestellt worden. Der SPD-Politiker Schiefner verdeutlichte in seiner Erklärung, dass nun noch einiges an Arbeit bevorstehe. Er erinnerte daran, dass es im Vorfeld in den Kommunen sowie im Kulturausschuss des Kreistages kritische Diskussionen zu dem Projekt gab. Insbesondere in der Stadt Kempen gab es etliche Kritikpunkte an dem Vorhaben. Dies alles müsse nun aufgearbeitet werden, betonte Schiefner.

Das Museumsdepot werde optimale Bedingungen für die Aufbewahrung von wertvollen Sammlungen bieten. „Gleichzeitig setzt das Projekt ein starkes Zeichen für die Zusammenarbeit in der Region“, sagte Schiefner. Durch die gemeinsame Nutzung des Depots könnten Ressourcen gebündelt und effizient eingesetzt werden, „was sowohl finanziell als auch kulturell ein Gewinn für den gesamten Kreis Viersen ist“.