Politik im Kreis Viersen Klares Votum für zwei CDU-Kandidaten

Kreis Viersen · Bennet Gielen wurde mit fast 100 Prozent der Stimmen bei der Mitgliederversammlung des CDU-Kreisverbandes als Landratskandidat gewählt. Kaum weniger Stimmen erhielt Martin Plum bei seiner Wiederwahl zum Bundestagskandidaten.

Die beiden tragen die CDU auf Händen: der frisch gewählte Landratskandidat Bennet Gielen (links) und Martin Plum, erneut zum Kandidaten für die Bundestagswahl gewählt, beim Parteitag mit dem CDU-Vorstand im Bürgerhaus Dülken.

Die beiden tragen die CDU auf Händen: der frisch gewählte Landratskandidat Bennet Gielen (links) und Martin Plum, erneut zum Kandidaten für die Bundestagswahl gewählt, beim Parteitag mit dem CDU-Vorstand im Bürgerhaus Dülken.

Foto: CDU Kreis Viersen

Mit großer Zuversicht wollen zwei CDU-Kandidaten in die im September kommenden Jahres anstehenden Wahlen gehen: Der eine ist Bennet Gielen. Der 44 Jahre alte Jurist und Verwaltungsfachmann möchte bei den Kommunalwahlen 2025 zum neuen Landrat des Kreises Viersen gewählt werden. Der andere ist Martin Plum. Der 42 Jahre alte promovierte Jurist und ehemalige Richter aus Viersen möchte – zum zweiten Mal nach 2021 – erneut direkt zum Bundestagsabgeordneten für den Kreis Viersen gewählt werden.

Beide Kandidaten wurden am Samstagvormittag bei der Mitgliederversammlung des CDU-Kreisverbandes Viersen in zwei getrennten Wahlgängen mit annähernd 100 Prozent der abgegebenen Stimmen auf den Kandidatenschild gehoben.

Die CDU-Familie im Kreis Viersen demonstrierte im Dülkener Bürgerhaus mal wieder Einmütigkeit und Stärke. Bei den Wahlen im kommenden Jahr werden die Christdemokraten auf eine 80-jährige Geschichte zurückblicken können. Im ehemaligen Landkreis Kempen-Krefeld, dem heutigen Kreis Viersen, hat die CDU stets mit deutlichen Ergebnissen geglänzt. Es gab bislang immer einen Landrat und einen direkt gewählten Bundestagsabgeordneten mit CDU-Partei.

CDU-Kreisvorsitzender Marcus Optendrenk aus Nettetal brauchte deshalb auch nicht lange um Vertrauen für die beiden zur Wahl stehenden Kandidaten zu werben. Die Versammlung war sich einig und folgte dem Votum des CDU-Kreisvorstandes, der sowohl Gielen als auch Plum einstimmig vorgeschlagen hatte.

200 Mitglieder kamen
zum Wahlparteitag

Etwa 2600 Mitglieder hat die Union auf Kreisebene, 200 von ihnen waren zum Wahlparteitag nach Dülken gekommen. Bennet Gielen, aktuell Beigeordneter der Stadt Kempen, erhielt bei seiner Wahl zum Landratskandidaten 199 Ja-Stimmen bei einer Nein-Stimme und keiner Enthaltung. Minimal schlechter schnitt Martin Plum bei seiner Wiederwahl zum Kandidaten bei der nächsten Bundestagswahl am 28. September 2025 ab: Er erhielt 195 Ja-Stimmen bei vier Nein-Stimmen und ebenfalls keiner Enthaltung.

Gefühlt die etwas bessere Figur machte Bennet Gielen bei seiner Vorstellungsrede. Der 44-Jährige bringt viel Verwaltungserfahrung mit. Er war nach seinem Jura-Studium bereits im Viersener Kreishaus tätig, als persönlicher Referent des damaligen Landrates Peter Ottmann. Als der jetzige Landrat Andreas Coenen aus Viersen 2015 zum Nachfolger von Ottmann gewählt wurde, verließ Gielen nach kurzer Zeit das Kreishaus und wurde Beigeordneter in der Eifel-Gemeinde Simmerath. Seit 2020 ist er Erster Beigeordneter der Stadt Kempen.

Die Ankündigung von Amtsinhaber Andreas Coenen, nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidieren zu wollen, habe er „mit großem Respekt“ entgegengenommen, sagte Optendrenk. Ansonsten war der Rückzug des Vierseners vom Spitzenamt auf Kreisebene bei der Versammlung kein Thema.

Gielen stellte sich in seiner Bewerbungsrede als sehr heimatverbundenen Familienmenschen dar. Seine Ehefrau, die beiden Töchter und seine Eltern verfolgten die Versammlung als Zuschauer. Gielen warf seine Verwaltungserfahrung – auch und gerade im Viersener Kreishaus – in die Waagschale. Ehrenamtlich engagiert er sich in mehreren Vereinen des Brauchtums und des gesellschaftlichen Lebens, seit seinem 16. Lebensjahr gehört er der CDU an. In Kempen hat er sich großes Ansehen über Parteigrenzen hinweg erworben. In der ehemaligen Kreisstadt weiß man schon jetzt, was man mit ihm verlieren wird, sollte er im kommenden Jahr tatsächlich zum Landrat gewählt werden.

Gielen möchte als Teamplayer die Kreisverwaltung führen, den Kreis Viersen vor allem auf den Themenfeldern Bildung, Wirtschaft oder Sicherheit weiterentwickeln. In der Flüchtlingspolitik liegt er auf der Linie seiner Bundespartei.

Martin Plum spricht sich für Grenzkontrollen aus

Letzteres trifft auch auf Martin Plum zu. Der Viersener ist für die CDU Mitglied des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages in Berlin. Er hat sich in den vergangenen Wochen mehrfach öffentlich für verstärkte Kontrollen an der deutsch-niederländischer Grenze ausgesprochen. Dass bei den Kontrollen während der Fußball-Europameisterschaft im hiesigen Raum fast 500 unerlaubte Einreisen festgestellt wurden, mehr als 100 Haftbefehle vollstreckt und rund 20 Schleuser vorläufig festgenommen werden konnten, sei zwar gut und wichtig, reiche aber nicht aus.

Es brauche mehr Anstrengungen in der Migrationspolitik, sagte er. Er kritisierte die Regierungskoalition in Berlin scharf, bezeichnete die Ampel als „die schlechteste Bundesregierung aller Zeiten“. Mit Blick auf die nächste Bundestagswahl meinte Plum: „Wir werden die Bundestagswahl nur gewinnen, wenn wir die Menschen überzeugen, dass wir es besser, viel besser machen.“

Auch Plum präsentierte sich als Familienmensch, mit seiner Frau hat er zwei Kinder. Er betonte seine Heimatverbundenheit zum Kreis Viersen. Er sei viel in seinem Wahlkreis unterwegs, spreche mit den Menschen vor Ort und höre deren Sorgen und Nöte. Für die Belange der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Viersen möchte sich der Viersener auch in einer zweiten Amtszeit ab 2025 in Berlin einsetzen.