„Viersen putz(t)munter“ Fast 700 Bürger helfen bei Aufräumaktion

Viersen · 678 Bürger gingen bei „Viersen putz(t)munter“ in den Einsatz und machten Alt-Viersen, Dülken, Süchteln und Boisheim Ecke sauberer.

Mit dem Rad nahmen Jasmin und Lukas Herz samt Tochter Hanna gleich 19 Beutel mit, die ihnen Ines Krücken vom Ordnungsamt der Stadt Viersen (r.) und Andreas Goßen vom Dülkenbüro (l.) übergaben.

Mit dem Rad nahmen Jasmin und Lukas Herz samt Tochter Hanna gleich 19 Beutel mit, die ihnen Ines Krücken vom Ordnungsamt der Stadt Viersen (r.) und Andreas Goßen vom Dülkenbüro (l.) übergaben.

Foto: Bianca Treffer

Wie viele Tonnen Müll es geworden sind, die am Samstag, 20. September, bei der nunmehr dritten Auflage von „Viersen putz(t)munter“ zusammengekommen sind, konnte Ines Krücken vom Ordnungsamt der Stadt Viersen am Ende der mehrstündigen Aktion noch nicht sagen, aber „es ist wieder jede Menge Müll gewesen, den die engagierten Bürger aufgesammelt haben“, sagt Krücken. Allein am Abholort Melcherstiege in Dülken waren es knapp 30 Müllsäcke, die an der dortigen Sammelstelle abgestellt wurden.

Das Telefon ging bei Krücken während der Aufräumaktion zudem mehrmals. Immer, wenn die teilnehmenden Bürger Großteile oder Gefahrgut gefunden hatten, schlugen sie Alarm, damit diese Dinge direkt vom Bauhof abgeholt werden konnten. So gab es unter anderem vier Kanister mit einer unbekannten Flüssigkeit, zehn Säcke mit Bekleidung an einem Feldweg, einen großen Kronleuchter auf einem Parkplatz und Holzpaletten.

Insgesamt machten bei der Aktion, zu der die Stadt Viersen aufgerufen hatte, 678 Bürger mit. Und genauso viele Tüten waren es auch, die die Viersener am Samstagmorgen in den Stadtteilbüros bzw. beim Bürgerverein Boisheim abholten.

„Das ist eine wirklich tolle Aktion. Ich gehe viel spazieren und rege mich immer darüber auf, was die Leute alles wegwerfen. Heute kann ich meinen kleinen Teil dazu beitragen, dass Viersen ein bisschen sauberer wird“, sagt Annegret Schielin, die gerade beim Dülken-Büro angekommen ist, wo die Materialausgabe stattfindet. Allerdings ist es weit mehr als nur eine Materialausgabe. Jeder, der ehrenamtlich in den Einsatz geht, erhält eine Stofftasche mit Handschuhen in der Erwachsenen- bzw. Kindergröße, wobei die mit einem niedlichen Hundemotiv versehen sind. Dazu kommen Müllbeutel, Stärkung in Form von Keksen und Müsliriegel sowie Wasser für die Großen und Apfelsaft für die Kleinen. „In Sachen Nachhaltigkeit haben wir noch ein Obst- und Gemüsenetz mit einem Apfel und einer Möhre eingepackt. Mit dem Netz kann danach entsprechend eingekauft werden“, sagt Andreas Goßen vom Dülken-Büro, der zusammen mit Krücken Beutel um Beutel überreicht.

Die ersten ehrenamtlich Engagierten liefen schon vor 9 Uhr auf, obwohl die Ausgabe erst um 9 Uhr startete. „Die Palette derer, die mitmachen, ist breit gefächert. Es reicht von einzelnen Familien und ganzen Nachbarschaften über die unterschiedlichsten Vereine bis hin zu Kitas und Schulen“, sagt Krücken. Schielin hat indes ihren Beutel erhalten und macht sich auf den Weg in das von ihr ausgesuchte Gebiet.

Gleich 19 Beutel nimmt Jasmin Herz mit, die mit ihrem Mann Lukas und Tochter Hanna mit den Rädern samt Kinderanhänger vorgefahren sind. „Hanna muss jetzt die Beine anziehen“, meint sie lachend, als die Beutel, die gar nicht alle in die Fahrradtaschen passen, im Kinderanhänger mitverstaut werden. „Das ist für die Kita Himpelchen und Pimpelchen. Wir gehen gleich mit zehn Erwachsenen und neun Kindern auf Müllsammeltour“, sagt Jasmin Herz. Sie findet die Aktion sehr gut, wobei Müllsammeln für die Familie selbst nichts Neues ist. „Hanna hat einen eigenen kleinen Bollerwagen, den sie mitnimmt und darin bei Spaziergängen Müll sammelt. Sie hat das Müll sammeln schon erlebt, als ihre Großeltern sie im Kinderwagen mitgenommen haben. Da war nämlich immer eine Mülltüte dabei“, verrät sie.

Krücken spricht von einer „sehr gut gelaufenen Aktion“, die deutlich mehr Teilnehmer aufwies als im Vorjahr.