Sanierungsarbeiten am Dach Asbest-Verdacht am Clara-Schumann-Gymnasium
Viersen-Dülken · Am Clara-Schumann-Gymnasium in Dülken hat am Mittwoch, 28. August, kein Präsenzunterricht stattgefunden. Aufgrund eines Asbestverdachts musste die Schule auf Homeschooling umschwenken. Was genau los war.
Derzeit laufen am Clara-Schumann-Gymnasium Arbeiten zur Dachsanierung, wobei ein Verdacht auf eine Asbestbelastung entstand.
Die Berufsgenossenschaft hatte am Dienstag eine Überprüfung der laufenden Sanierung durchgeführt. Um den höchstmöglichen Schutz für alle Beteiligten sicherzustellen, sind vorsorglich Raumluftmessungen und Probe-Entnahmen in Auftrag gegeben worden. Dabei wird im Hinblick auf eine mögliche Asbestbelastung nach einem dafür zugelassenen Verfahren gearbeitet. Die Arbeiten sind bei der Bezirksregierung angemeldet, denn sie ist die zuständige Genehmigungsbehörde.
Die Baustelle wird darüber hinaus von einem externen Fachgutachter für Schadstoffe begleitet. „Ein externer Fachgutachter für Schadstoffe ist für die am Objekt erfolgten Maßnahmen nicht vorgeschrieben und wurde von der Stadt Viersen als zusätzliche Sicherungsmaßnahme vorgesehen“, sagt Frank Schliffke, Pressesprecher der Stadt Viersen.
Bei einer Überprüfung der Baustelle durch die Berufsgenossenschaft Bau hat diese organisatorische Mängel beanstandet. Diese müssen vom Bauunternehmen beseitigt werden, bevor die Bauarbeiten fortgesetzt werden. Wieso die organisatorischen Mängel erst der Berufsgenossenschaft und nicht schon dem von der Stadt eingesetzten Fachgutachter auffielen, blieb von Seiten der Stadt unbeantwortet. Auch fragwürdig ist, wieso die Bauarbeiter am Mittwoch, also einen Tag nach der Kundgabe ohne Masken auf der Baustelle arbeiten.
Dazu, ob schon in der vergangenen Woche Asbest freigesetzt worden sein könnte, als die Schule bereits von Lehrpersonal, Schülerinnen und Schülern genutzt wurde, gibt es nach Angaben der Stadt keine entsprechenden Erkenntnisse. „Das angewendete Verfahren zum Abtragen der Oberfläche ist generell im laufenden Schulbetrieb zulässig“, sagt Schliffke.
Um sicher auszuschließen, dass belastete Stäube in die Umgebung gelangt sind, hat die Stadt Viersen vorsorglich Raumluftmessungen in der Schule und Probeentnahmen im Außenbereich in Auftrag gegeben. Durch diese zusätzlichen Messungen soll die Sicherheit aller Beteiligten als höchstes Schutzziel gewährleistet werden.
Die Schulleitung ist sofort von der Stadt Viersen, die Schulträger und Auftraggeber der Bauarbeiten ist, informiert worden. Daraufhin hat die Schule in Abstimmung mit dem Schulträger entschieden, den Präsenzunterricht am Dienstag vorzeitig zu beenden und am Mittwoch durch Homeschooling zu ersetzen. „Seit der Corona-Zeit haben wir uns reibungslos auf einen Schultag mit Distanzbeschulung einstellen können“, sagt Schulleiter Christian Mengen. „Seither verwenden wir am Clara ‚Office Teams‘ als Lernplattform. Alle Kurse und Lerngruppen nutzen diese Lernplattform auch während des normalen Unterrichts, beispielsweise zum Austausch, zur Information oder zur Kommunikation über Aufgaben und Unterrichtsinhalte.“ Aus diesem Grund habe man eine Lernsituation für die Schülerinnen und Schüler direkt umsetzen können. „Die Fachlehrkräfte konnten bereits am Tag zuvor Kontakt zu allen Schülerinnen und Schülern aufnehmen und entsprechende Lernaufgaben und -inhalte kommunizieren.“
Hinzu komme, dass am Donnerstag, 29. August, ohnehin kein Präsenzunterricht stattfinden würde, da ein schulinterner Fortbildungstag des Kollegiums geplant sei. „Wir stehen mit der Stadt Viersen und der Bezirksregierung im Austausch und werden den Präsenzbetrieb schnellstmöglich wieder aufnehmen“, sagt Mengen. „Ob dies am Freitag bereits gelingt, wird sich am Donnerstag wohl kurzfristig ergeben.“
Laut Stadt sollten in den Ferien bereits die notwendigen Abbrucharbeiten erfolgen. Im Anschluss sollte der Wiederaufbau der Dachkonstruktion vorgenommen werden. „Aufgrund der anhaltenden Regenereignisse innerhalb der Sommerferien kam es zu Unterbrechungen der Arbeiten“, sagt Schliffke. „Die Entfernung der letzten Abdichtungsschicht gestaltet sich zeitintensiver als ursprünglich kalkuliert. Der vollständige Abbruch wäre nach aktueller Planung zum Ende der Kalenderwoche 35, also in dieser Woche erfolgt.“