DRK-Kita Bauhaus in Schiefbahn Kita-Kinder sammeln Müll auf

Schiefbahn · Mit ihrer Spenden-Plogging-Tour sorgte die Kita Bauhaus für Furore. 50 Kita-Kinder und Begleitung machen in Schiefbahn sauber.

Rund 50 Kita-Kinder und ihre Begleitungen zogen durch Schiefbahn und sammelten Müll. Bürgermeister Christian Pakusch (li.) hatte sich der engagierten Gruppe angeschlossen.

Foto: Norbert Prümen

Auf dem Außengelände der Kindertagesstätte Bauhaus an der Albert-Oetker-Straße 110 in Schiefbahn geht es zu wie in einem Bienenschwarm. 50 Kinder wuseln zwischen Eltern, Großeltern und Kita-Mitarbeitern herum. Arbeitshandschuhe werden angezogen und Greifer sowie Holzzangen verteilt. Kinder halten Schilder mit Aussagen wie „Der Müll muss weg. Schluss mit dem Dreck“ und „Was soll die Welt noch ertragen, dem Müll geht‘s an den Kragen“ in den Händen. An Boller- und Kinderwagen sind ebenso aussagekräftige Schilder montiert. „Wir gehen gleich los und sammeln Müll. Das ist wichtig. Tiere verletzen sich am Müll und können sterben, wenn sie Müll fressen. Das wollen wir nicht“, sagt Tamina. Für die Vierjährige ist das, was sie heute tut, eine Herzensangelegenheit – und nicht nur für sie.

In der DRK-Kita Bauhaus gehört das Thema Müll seit Jahren mit zu den Schwerpunkten der Arbeit. „Bildung für nachhaltige Entwicklung und ökologische Bildung sind uns wichtig. Wir sind mit Mupf, unserem Müllmonster gestartet, das die Trennung von Müll erklärt. Besuche der Eva-Lorenz-Umweltstation gehören zum Programm und das Buch ,Lass uns ein gutes Zuhause finden‘ ist ein fester Bestandteil unserer Arbeit“, sagt Kita-Leiterin Leonie Bossems. Und genau das Buch, das Elita und Benno Grafke im Rahmen ihrer großen Aktion „Wilder Müll – Lebensgefahr für Tiere“ entwickelt haben, spielt bei der aktuellen Aktion eine große Rolle. Die fünf Stationen sind den Protagonisten des Buches gewidmet.

Die Bauhaus-Kita hat ihre erste Spenden-Plogging-Tour ins Leben gerufen. Dabei gibt es Geld von Sponsoren, und es wird Müll gesammelt. Sie möchte einen sprechenden Mülleimer anschaffen, der die Menschen motiviert, den Müll nicht auf die Straße zu werfen, sondern in den Mülleimer. Mit dem bereits installierten Kippenbarometer, das am viel benutzten Schul- und Spazierweg entlang der Kita aufgehängt wurde, konnte die Problematik der weggeworfenen Kippen bereits angegangen werden. Nun soll der sprechende Mülleimer folgen.

Statt dafür mit einem normalen Spendenlauf Geld zu generieren, haben sie sich für das Plogging entschieden und sammeln damit zusätzlich Müll auf der Tour durch Schiefbahn auf. „Das ist eine tolle Aktion. Leider werfen die Leute immer wieder ihren Müll achtlos in die Umwelt. Wir tun heute aktiv etwas dagegen“, sagt Claudia Hückels, die ihre Enkelkinder begleitet. Opa Reiner Kluck ist zudem als Ordner im Einsatz, den schließlich geht es auch entlang der Straßen.

„Es geht los“, gibt Bossems das Startzeichen. Damit setzt der Run auf die Laufkarten an der ersten Station, direkt an der Kita gelegen, ein. Auf dem Ausdruck sind die fünf Stationen mit je einer Zeichnung von Fuchs, Ratte, Eichelhäher, Rabe sowie der Kombination Igel/Waschbär zu sehen. Alle Tiere befinden sich in prekären Situationen. Der Igel steckt in einem Becher fest, und der Fuchs klemmt mit seinem Kopf in einem kaputten Ball. „An jeder Station bekommen die Kinder nun einen Aufkleber, der das Tier befreit zeigt“, erklärt Elita Grafke, die zusammen mit ihrem Mann Benno ebenfalls vor Ort ist.

Laufzettel, die mit dem ersten Aufkleber in Form eines Eichelhähers bestückt werden, verschwinden in Taschen, dann geht es dem Müll an den Kragen. Ob Bonbonpapiere oder Zigarettenschachteln, alles findet seinen Weg in die Müllbeutel. Langsam geht es vom Weg über das Gelände des St.-Bernhard-Gymnasiums, wo ebenfalls jede Menge Müll liegt, zum dortigen Grünen Klassenzimmer. An der Station Nummer zwei gibt es nicht nur den Aufkleber mit Igel und Waschbär. Kita-Mitarbeiterin Nona von Bargen lässt die Handpuppen des Kinderbuches aktiv werden.

„Wir haben schon viel gesammelt“, sagt Luisa. Dabei deutet die Vierjährige auf den Müllbeutel, den ihre Mutter trägt. Auch Leo und Nico haben ihren Müllsack, der am Bollerwagen hängt, schon gut bestückt. „Es ist doof, dass die Menschen so viel wegwerfen“, sagt Felix. Dem schließt sich Bürgermeister Christian Pakusch (CDU), der die Aktion begleitet, an. „Die Aktion, die aus dem Engagement der Kita, der Elternschaft und dem Ehepaar Grafke getragen wird, ist genial“, lobt er.

Mit Sprechgesang geht es durch Schiefbahn. Für die Kinder gibt es indes an der Station fünf bei Edeka große Freude. Geschäftsführerin Martina Keil wartet mit süßen Überraschungen sowie Hüpfburg auf.