Grefrath CDU forciert Sportstättengebühren
Das Projekt, das seit April in Grefrath in der Welt ist, soll nun umgesetzt werden. Die SPD sieht hingegen keine Eile bei dem Thema.
Grefrath. Die CDU will, dass das Thema Sportstättengebühren für Vereine wieder Fahrt aufnimmt. Im April hatte es einen Vorstoß gegeben (die WZ berichtete), der „für einen Aufschrei“ gesorgt hatte, wie es der Sportausschussvorsitzende Bernd Bedronka (SPD) in der jüngsten Sitzung am Donnerstagabend bezeichnete.
Bürgermeister Manfred Lommetz (parteilos) hatte im April einen Entwurf über die Gebühren dem Gemeindesportverband vorgestellt, der für ein Jugendtraining oder -spiel sieben Euro, im Erwachsenenbereich zehn Euro pro Nutzungsstunde vorsah. Schon damals betonte aber Bürgermeister Lommetz, dass die Zahlen keinesfalls endgültig seien. „Ich gehe davon aus, dass die Summen geringer ausfallen werden“, so Lommetz im April.
Der Plan, der jährlich 35 000 Euro in die Gemeindekasse spülen soll, war mit den Ratsfraktionen in geheimen Sparrunden entwickelt worden. Im Nachgang zur Sitzung hatte der Gemeindesportverband (GSV) eine Stellungnahme dazu verfasst, wie der GSV-Vorsitzende Herbert Kättner nun im Ausschuss erklärte. Nur von der SPD habe man die Rückmeldung erhalten, dass sie ein anderes Modell anstrebe.
Seit April wurde nun ein neues Konzept erarbeitet, was zunächst nur den Fraktionen bekannt gemacht wurde, wie Manfred Lommetz deutlich machte. Teilweise sei darin die Kritik des GSV aufgenommen worden. Dies solle nun erst einmal in der Politik besprochen werden und im nächsten Schritt mit dem Verband und den Vereinen.
Nun stand das Thema eigentlich nicht auf der Tagesordnung, die CDU beantragte aber, es zu diskutieren. „Den Entwurf halten wir im Grunde für sehr gut“, so Georg Fasselt (CDU). Man „eiere schon viel zu lange mit dem Thema herum, das ja auch vom Kreis Viersen im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes eingefordert wurde“. Die Berechnung nach Nutzungsstunden hält die CDU für gerecht. Die Verwaltung solle sich nun mit dem Gemeindesportverband und den Vereinen auseinandersetzen.
„Wir sollten dafür sorgen, dass keine Ungleichheit unter den Vereinen entsteht“, ergänzte Christian Kappenhagen (CDU) mit Blick auf Eislauf- und Schwimmvereine, die an Eisstadion und Gemeindewerke bereits Nutzungsgebühren zahlen. In einem nächsten Schritt sollte man dann Gebühren für die übrigen Vereine festgelegen, die gemeindliche Gebäude nutzen.
Er halte den Entwurf nicht für beschlussreif, darum habe er ihn nicht auf die Tagesordnung gesetzt, so Bedronka, der findet, dass dann nicht nur die Sportvereine zur Kasse gebeten werden sollten. „Es ist wichtig, dass wir einen Einstieg finden“, forderte Kappenhagen. Bedronka sah allerdings keinen Grund zur Eile. Die Gebührensatzung müsse nicht zum 1. Januar in Kraft treten. Im nächsten Haupt- und Finanzausschuss am 24. Oktober werde sich das Thema wohl nicht auf der Tagesordnung befinden. Die nächste Sitzung danach ist am 5. Dezember.