Kempen „Den Schulalltag schöner machen“
Nach der „Woche der Höflichkeit“ an Real- und Gesamtschule soll das Thema nun in den Köpfen bleiben.
Kempen. Die Schüler der Erich Kästner Realschule und der Gesamtschule liefen zwar nicht pausenlos mit dem Knigge durch die Gegend oder übertrumpften sich mit Komplimenten, wie „Was sehen Sie heute aber gut aus!“, aber sie gingen in der vergangenen Woche doch etwas anders mit den Lehrern und Mitschülern um. Denn dort hatte es gerade an beiden Schulen eine „Woche der Höflichkeit“ gegeben.
„Wir wollten die Schüler zu diesem Thema etwas sensibilisieren“, sagte Mira Dugal-Klahre. Sie ist die Schul-Sozialarbeiterin beider Schulen und gehörte mit zu einem Arbeitskreis, der schon seit einiger Zeit erste Ideen dazu entwickelt hatte. Und da das Land kürzlich zu einer „Woche des Respekts“ aufgerufen hatte, nahm man dies zum Anlass, dieses Thema jetzt klassenübergreifend zu behandeln.
An jedem der fünf Schultage gab es ein Motto, das sich wie ein roter Faden durch die Woche zog. Es fing mit der Begrüßung an, ging mit Pünktlichkeit und Rücksichtnahme weiter und hörte mit Fairness/Verzeihung und gutem Zuhören/Kommunikation auf. Es ging beispielsweise um Tischmanieren, Wertschätzung, aber auch um Toleranz und das Verhalten im Unterricht.
Die Schüler arbeiteten mit ihren Lehren weitere Details und Initiativen aus. Eine Klasse entschied sich beispielsweise dafür, durch nette, persönliche Zeilen dem Hausmeister und den Putzkräften für ihren Einsatz zu danken, andere gaben Glückslose mit aufmunternden Sprüchen aus.
„Eine tolle Sache“, sagte der Leiter der Gesamtschule, Uwe Hötter. Auch seine Kollegin Sigi Strohe, die die Realschule leitet, war froh, dass es nicht um die reine Schulordnung, sondern um den Umgang miteinander ging. Nicht nur die Schüler und Lehrer machten mit. Auch die Damen und Herren der „Kästneria“, der Schul-Mensa, hatten sich ihre Gedanken gemacht. Dort gab es eine neue Wegeführung zu den Ausgabestellen und auch die Erlaubnis, dass sich die Schüler außerhalb der Stoßzeiten dort länger als gewohnt aufhalten konnten. Auch dies klappte. Als Belohnung gab es einen alkoholfreien Kinderpunsch.
Auch für Germain Foehde, stellvertretender Schülersprecher der Realschule, war es eine gelungene Woche mit viel Abwechslung. Theresa Nytus, stellvertretende Schülersprecherin der Gesamtschule, hatte vor allem Teamspiele im Sportunterricht in angenehmer Erinnerung behalten. Und auch die Lehrer, so Verena Schepan, dachten ebenfalls über ihren Umgang mit den Schülern nach. „Wir wollten mit der Woche den Schulalltag ein wenig schöner machen und zeigen, dass die Schule nicht nur ein Lern- sondern auch ein Lebensort ist“, sagte noch Mira Dugal-Klahre.
Die Woche ist zwar vorbei, aber sicherlich nicht ganz aus den Köpfen der jungen Leute. Der Arbeitskreis will die Ergebnisse jetzt auswerten und am Thema dran bleiben. Offiziell soll es in jedem Jahr solch eine Veranstaltung geben, vielleicht mit abwechselnden Schwerpunkten.