Meinung Die Jugend als Vorbild
Die Kinder und Jugendlichen in Grefrath, Vinkrath und Oedt machen es vor. Seit Jahren besteht eine erfolgreiche Jugendspielgemeinschaft unter Beteiligung der drei Clubs SVG, SuS und Borussia. Dem Nachwuchs ist es völlig egal, ob der Nebenmann aus Vinkrath, Oedt, Grefrath oder Syrien kommt.
Die Kinder aus der Niersgemeinde und inzwischen viele aufgenommene Flüchtlinge wollen einfach nur Fußballspielen, das Tor treffen und gemeinsam jubeln.
Der Zusammenschluss in der Jugend war die beste Entscheidung für den Grefrather Fußball der vergangenen Jahrzehnte. Ohne die Kooperation könnten viele Kinder nicht mehr kicken, weil es zu wenig Spieler und Spielerinnen gäbe. Mit der erfolgreichen Jugendkooperation im Kopf kann man auf das derzeit laufende Hauen und Stechen bei den Fusionsgesprächen zwischen Grefrath und Vinkrath nur mit Entsetzen blicken. Erwachsene ziehen sich wie Kaugummi, wenn es um einzelne Buchstaben in Vereinsnamen oder Farbtupfer auf Trikots geht. Sicher ist es verständlich, dass die Mitglieder auf beiden Seiten an Traditionen festhalten wollen — gerade im Fußball spielt das eine wichtige Rolle. Wenn diese Rolle aber in der Tat am wichtigsten ist, sollten die beteiligten Vorstandsmitglieder auch so ehrlich sein und schnellstmöglich die Finger von der Fusion lassen. Ein weiteres Gezänk um eine ohne Frage sinnvolle Fusion dürfte beiden Clubs eher schaden als nutzen.
Geschadet hat in jedem Fall das Flugblatt von Bürgermeister Manfred Lommetz. Selbstverständlich hat der Ehrenvorsitzende und frühere Vorsitzende das Recht, seine Meinung zu äußern. So wie jedes andere Mitglied auch — zum Beispiel im Rahmen der anberaumten Versammlung. Seinen Anspruch, auf Wunsch der Vinkrather zu vermitteln, hat er mit dieser Aktion keinesfalls erfüllt. Außerdem ist Manfred Lommetz in erster Linie gewählter Bürgermeister von Grefrathern, Vinkrathern, Oedtern und Mülhausenern. Und als Inhaber dieses Amtes sollte er sich in der Öffentlichkeit neutral zeigen und in Zurückhaltung üben.