Die Hamelmänner feiern 50. Jähriges
Das Bau-Unternehmen Hamelmann ist 50 Jahre alt. Im Juli gibt es deshalb ein Baustellenfest.
Kempen/Tönisvorst. Hier sanieren sie Kanäle, dort asphaltieren sie eine Straße: Wer durch Kempen und die Region fährt, hat die Arbeiter von Hamelmann schon oft im Einsatz gesehen. Seit 50 Jahren gibt es das mittelständische Unternehmen, das vor allem in den Bereichen Straßen-, Tief- und Landschaftsbau tätig ist - so unter anderem auch bei dem neuen Projekt Wohnen im Klostergarten in Mülhausen.
„Die ersten Bagger waren noch umgebaute Traktoren“, erzählt Geschäftsführer Jürgen Hamelmann. Mittlerweile steckt in den modernen Hydraulikbaggern viel Technik. „Die Entwicklung erfolgt in kleinen Schritten, aber konstant. Die Arbeiter brauchen heute nicht mehr nur Muskelkraft, sondern müssen auch mit der Technik umgehen können“, sagt der 56-Jährige.
Im November 1963 gründeten sein Vater Heinrich und dessen Frau Anneliese Hamelmann das Unternehmen. Mit acht Mitarbeitern fingen sie an. Hans Huber, damals schon dabei, hilft heute noch aus. Derzeit arbeiten knapp 120 Menschen für den Familienbetrieb in verschiedenen Berufen, vom Straßen- und Kanalbauer über den Elektriker bis zum Bürokaufmann. „Wir bilden in allen Berufen auch aus. Neun Azubis sind derzeit angestellt“, sagt Hamelmann.
Von Anfang an erlebt er den Werdegang des Betriebes mit. „Meine Eltern waren nach der Gründung natürlich immer vor Ort, mussten für den Laden leben. Das ist heute für Mittelständler nicht anders“, sagt Hamelmann. Daher war der Betriebshof für ihn und seinen Bruder „unser Spielplatz. Jede neue Maschine war ein Ereignis“. Dennoch machte er seine Ausbildung zum Straßenbauer extern. 1980 kam der heutige Diplom-Ingenieur zum Familienbetrieb zurück.
Ob Straßen-, Tief-, Leitungs- oder Elektrobau, Errichtung von Gartenanlagen und Spielplätzen oder Aufbereitung und Recycling von Böden: Das Unternehmen ist in vielen Bereichen aktiv. „Das ist unsere Stärke. Wir sind vielschichtig, können eine gesamte Erschließung selbst ausführen“, sagt Hamelmann.
Dabei sind die Arbeiter auf Großbaustellen ebenso im Einsatz wie für Privatlaute. War früher Düsseldorf schon weit entfernt, fahren die Lkw heute bis nach Leverkusen oder Menden im Sauerland. „Wir haben einen Radius von etwa 100 Kilometern. 120 Leute muss man auch vom Hof kriegen“, sagt Hamelmann.
Der Ingenieur mag seinen Beruf, weil man „Produkte sehen kann“ — auch wenn er als Chef nicht mehr zum Bauen kommt. „Der Verwaltungsaufwand ist heutzutage viel höher und komplizierter“, sagt Jürgen Hamelmann, der viel von einer Lehre hält. „So hat man ein besseres Verständnis und weiß auch, was die Arbeiter draußen leisten.“
Für die Zukunft sieht er sein Unternehmen gerüstet — und falls die Maut komme, und das Geld tatsächlich in den Straßenbau fließt, gebe es ja genug zu tun, sagt er schmunzelnd. Gefeiert wird im Juni mit einem Baustellenfest auf dem Betriebsgelände in Tönisvorst. „Im Sommer ist es besser als jetzt im Winter. Aber wir wollten nicht vorfeiern, deswegen erst dieses Jahr.“