Im Januar geht’s in die Endphase
Die Reinigung des Geländes an der Wiesenstraße ist im Zeitplan. 1200 Kubikmeter verseuchter Boden sind entfernt.
Kempen. „Wir liegen absolut im Zeitplan“, sagt Uwe Hoffmann vom Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung in NRW (AAV) zum Stand der Arbeiten auf dem Hemesath-Gelände an der Wiesenstraße. Per Großbohrer wurden seit Anfang November insgesamt 1200 Kubikmeter kontaminierter Boden entfernt. Als der Bohrer einen Motorschaden erlitt, wurde die 21 Meter lange und 60 Tonnen schwere Maschine gegen einen baugleichen Typ ausgetauscht. In der Woche vor Weihnachten sind die Bohrarbeiten abgeschlossen worden. „Im Januar beginnt die letzte Phase der Sanierung“, sagt Hoffmann.
2009 hatte der AAV mit der Stadt Kempen und dem Kreis Viersen einen öffentlich-rechtlichen Vertrag geschlossen. Dessen Ziel war es, das Grundstück an der Wiesenstraße 28 zu sanieren. Dort gab es von 1959 bis 2010 die Großreinigung Hemesath, wodurch chlorierte Kohlenwasserstoffe ins Grundwasser gelangten.
Nach der gelungenen Reinigung wird es aber noch dauern, bis das Gelände bebaut werden kann. Der Stadt Kempen gehört das Grundstück. In der Verwaltung kann man sich gut vorstellen, dass an der Wiesenstraße seniorengerechte Wohnungen entstehen.
„Das Gelände muss nun zuerst einmal mit neuer Erde aufgefüllt werden“, sagt Uwe Hoffmann. Der untere Bereich wird „mit grobkörnigem Material verfüllt“, sprich mit Kies aus dem hiesigen Kieswerk. Über die obere Schicht ist noch nicht entschieden worden. „Der Boden muss verdichtungsfähig und unbelastet sein“, sagt Hoffmann. Die ausführende Baufirma Köster (Osnabrück/Mülheim an der Ruhr) achtet zudem auf möglichst kurze Wege beim Anschaffen, der Kosten wegen.
Die Entscheidung darüber fällt bei der nächsten Baubesprechung am 14. Januar. Aber auch der Sanierungsbrunnen, welcher das Grundwasser auf Schadstoffe untersuchen soll, wird noch drei Monate weiterlaufen. Sind Schadstoffe enthalten, wird das Wasser davon bereinigt. So soll nach und nach jede Belastung im Grundwasser verschwinden.
„Wir freuen uns, dass dort eine Wohnbebauung geplant ist“, blickt Hoffmann in die Zukunft. Aus den Erträgen bekommen die Auftraggeber der zwei Millionen Euro teuren Sanierung anteilig Geld zurück. Der AAV trägt 80 Prozent der Kosten, der Kreis Viersen 15 und die Stadt Kempen fünf.