Ein Musical zur Nächstenliebe
Das Gleichnis des barmherzigen Samariters in einer modernen Fassung.
Kempen. Nele hat es in ihrer Klasse schwer. Sie ist die klassische Außenseiterin, mit der niemand etwas zu tun haben möchte. Die angesagten Kinder ärgern sie, die übrigen schauen tatenlos zu. Selbst die beiden frisch gewählten Klassensprecher halten sich aus dem Konflikt heraus. Doch die neue Mitschülerin Sammy nimmt all ihren Mut zusammen und hilft Nele. Im Musical „Sammy“, das seit Donnerstag in der Aula des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LvD) gespielt wird, geht es vor allem um das Thema Nächstenliebe. Komponiert wurde es von Michael Schmoll.
Die Kinderchöre Christ-König und St. Josef bringen am Premierentag mit viel Engagement das Gleichnis vom barmherzigen Samariter auf die Bühne. Allerdings kommt es in einem modernen Gewand daher und holt die rund 600 Schüler im Publikum direkt in ihrer Welt ab. Zwischen Lehrerpult und Tafel wird mit vielen, eingängigen Liedern erklärt, dass man Gott nahe kommen kann, wenn man seinen Nächsten unterstützt. „Als wir uns 2009 für dieses Musical entschieden haben, lag den Kindern das Thema besonders am Herzen“, sagt Chorleiter Ralph Hövel. Es spiegele die aktuelle Lebenswirklichkeit in den Schulen wider.
Die 32 Chormitglieder zwischen sechs und 17 Jahren haben Anfang 2010 mit den ersten Proben begonnen. „Das ist ein großer Aufwand, man darf nicht vergessen, dass es sich um Amateure handelt“, betont Hövel. Auch Eltern und Bekannte engagieren sich für das Musical. Sie gestalteten beispielsweise das detailreiche Bühnenbild und kümmerten sich um Licht- und Tontechnik.
Doch auch die jungen Sänger und Darsteller sind mit viel Herzblut dabei und füllen ihre Rollen mit Leben. Besonders in ihren Weihnachtsferien haben sie sehr intensiv geprobt und dafür auf viel Freizeit verzichtet. Jana Gischler als Sammy und Melanie Essen als Nele bekommen an diesem Vormittag sogar Szenenapplaus für die Schlüsselszene, in der sich ihre Figuren umarmen.
„Mir hat Nele echt leid getan“, meint ein Mädchen nach der Aufführung. Ein Junge beklagt, dass zu oft gesungen wird: „Die haben immer nur drei Wörter gesagt und dann kam wieder Musik.“ Insgesamt kommt „Sammy“ bei vielen der Fünft- und Sechstklässlern jedoch gut an, der Applaus ist lang und bei der Zugabe wird kräftig mitgeklatscht.
Für die nächste Vorstellung am Samstag um 18 Uhr gibt es noch Karten für fünf und drei Euro unter Tel. 02152/141770 und 02152/4908 sowie an der Abendkasse in der Aula des LvD.