Kempen/Grefrath Ein Rockabend mit alten Freunden
Vor 20 Jahren hatte die Band Loco vor allem in Grefrath und Kempen viele Fans. Im Oktober wagen die Musiker ein Live-Comeback.
Kempen/Grefrath. Wenn eine Rockband sich alle zehn Jahre zusammenfindet, um mal wieder ein Konzert zu geben, spielt sie möglicherweise in der Liga der Superstars. Bei der Band Loco, deren Mitglieder aus Grefrath und Kempen stammen, ist das definitiv nicht so. Trotzdem werden die Comebacks von ihrer früheren Fangemeinde durchaus beachtet. 2006 traten die Sieben zehn Jahre nach Erscheinen ihres Albums „Still Your Friend“ zweimal im ausverkauften Kempener Kulturbahnhof (Kuba) auf. Weitere zehn Jahre später folgt nun das nächste Kurz-Comeback. Am 2. Oktober wollen sie wieder die Kuba-Bühne rocken.
„Vor 20 Jahren haben wir im Kuba bei vollem Haus unser Album präsentiert“, sagt Sänger Holger Hüpen. Die Band freue sich schon darauf, dorthin zurückzukehren. Rückkehr ist ein gutes Stichwort — einige der Musiker nehmen für den Auftritt und die laufenden Vorbereitungen weite Wege auf sich. Saxophonistin Marisa Dikta wohnt in Hamburg, Sänger Hüpen im westfälischen Bönen. „Wir fliegen die Crew quasi aus ganz Deutschland ein“, scherzt Hüpen, der aus Mülhausen stammt.
Einer der ursprünglichen Sieben wird wahrscheinlich beim Auftritt in Kempen fehlen. Der aus Krefeld stammende Gitarrist Tim Linde ist in Schleswig-Holstein inzwischen ein erfolgreicher Singer/Songwriter. Und als solcher ist er am ersten Oktoberwochenende beim Staatsakt zum 70-jährigen Bestehen des Landes Schleswig-Holstein dabei. „Das ist für ihn eine große Sache. Von daher wird es wahrscheinlich nicht klappen, dass er in Kempen ist“, so Holger Hüpen. Die Band bastelt aber an einer Video-Schalte — so könnte Linde zumindest aus dem hohen Norden grüßen.
Während der Proben und sonstigen Vorbereitungen haben die „Loco“-Mitglieder sichtlich Spaß. Auf der eigens ins Leben gerufenen Facebook-Seite können die Fans die Entwicklungen verfolgen. Dort finden sich auch aktuelle Bilder aus einer Fotosession in einem Friseursalon. Auf Nachfrage sagt Hüpen, dass es für den Ort des Shootings keinen besonderen Grund gibt. Obwohl vielleicht doch: „Möglicherweise ist das eine Hommage an das immer lichter werdende Haupthaar“, ergänzt der Glatzenträger.
Neben einer Akustik-Version des Loco-Songs „Lost“ gibt es auf der Facebook-Seite auch ein kurzes Solo von Schlagzeuger Alexander Kättner. Den kennt man in Grefrath unter anderem als Minister der St. Antonius-Schützen — auch das Brauchtum ist also durchaus rockbar. Zudem gibt es viele alte Fotos, auf denen zu erkennen ist, dass auch an Bassist Jorge Stegemann und Daniel Bauten (Gesang/Keyboards) die Zeit nicht spurlos vorbei gegangen ist.
Die ersten Reaktionen von Freunden und Fans auf das Comeback der Band sind nach Angaben des Sängers äußerst positiv: „Die Leute, denen wir von unseren Plänen erzählen, freuen sich. Und auch die Resonanz im Internet ist prima.“ Daher rechnet „Loco“ mit einer vollen Hütte in der Kneipe am Kempener Bahnhof.
Karten gibt es ab Montag, 15. August, im Kuba und im Grefrather Reisebüro, Hohe Straße. „Und bei allen Bandmitgliedern“, ergänzt Holger Hüpen. Im Vorverkauf kostet eine Karte sieben Euro, an der Abendkasse neun. „Man sollte aber nicht zu lange warten. „Wir haben schon viele Anfragen und der Platz ist limitiert“, so Hüpen.
Neben Loco werden am 2. Oktober ab 20 Uhr zwei weitere Bands auf der Bühne stehen. Im Vorprogramm gibt es Blankwater aus Geldern und The Twang Monkeys aus Brüggen. Hüpen: „Wir freuen uns auf einen super Rockabend mit alten Freunden.“