Kempen „Engel der Kulturen“: Neue Tafel soll her
Die Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten streben eine korrigierte Fassung an.
Kempen. „Wir sind niemandem böse und möchten, dass uns auch niemand böse ist“, sagt Gregor Merten, der zusammen mit seiner Lebensgefährtin Carmen Dietrich das Projekt „Engel der Kulturen“ ins Leben gerufen hat. Am Sonntag sollte dazu auf der Kuhstraße eine Erinnerungstafel angebracht werden. Wegen urheberrichtlicher Probleme hatte das Multi-Kulturelle Forum die Veranstaltung kurzfristig abgesagt (die WZ berichtete).
Merten bestätigte im Gespräch mit der WZ, dass er Alice Poeira vom Forum und die Stadt darum gebeten habe, die Erinnerungstafel so nicht anzubringen. So stehe auf der Tafel, das Projekt „Engel der Kulturen“ sei 2010 ins Leben gerufen worden, obwohl es bereits seit 2008 existiere, so Merten. Außerdem gebe es „unglückliche Formulierungen“. Auch seien Sätze mit Ausrufezeichen versehen worden, obwohl dort eigentlich ein Punkt gestanden habe. Einige andere wichtige Dinge seien zudem gar nicht erwähnt worden.
Nicht gut zu sprechen ist Merten auf die Firma, die das Schild angefertigt hat. „Sie hat es mit einem Stempel versehen, auf dem sie sich als Urheber von Grafik und Text bezeichnet. Das ist nicht nur falsch, sondern auch unsensibel“, sagt Merten.
Trotzdem möchten er und seine Lebensgefährtin das Thema schnell aus der Welt haben. Die beiden sind dafür, dass eine neue Tafel angefertigt wird, für die sie die „richtigen“ Texte bereitstellen wollen. „Wir können die korrigierte Fassung sofort liefern“, sagt Merten.
Dem Künstlerpaar tut es leid, dass die Einweihung so kurzfristig abgesagt werden musste. Die beiden haben laut eigener Aussage aber erst „auf den letzten Metern“ von Freunden in Kempen über die Fehler auf der Tafel erfahren.
Die Skulptur „Engel der Kulturen“ war 2012 in Kempen durchgeführt worden. Sie verbindet das Kreuz für das Christentum, den Halbmond für den Islam und den Davidstern für das Judentum. Merten und Dietrich hatten eher zufällig herausgefunden, dass diese drei Symbole zusammen in einem Kreis den Umriss eines Engels ergeben. Ziel des Projektes ist es, die drei Hauptreligionen zu verbinden und damit auf Toleranz und Zusammenleben hinzuweisen.