Kempen Kempens Bauland ist am teuersten
Kreisweit werden in der Thomasstadt die höchsten Grundstückspreise verlangt. Das geht aus der neusten Statistik des Gutachterausschusses hervor.
Kempen. In der Thomasstadt ist das Bauland kreisweit am teuersten. Das geht aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht hervor, den der Gutachterausschuss des Kreises Viersen vorgestellt hat. Demnach kostete 2015 in Alt-Kempen ein Quadratmeter Bauland in sogenannter mäßiger Lage im Durchschnitt 215 Euro. Noch teurer wird es mittlerer und guter Lage mit 245 beziehungsweise 270 Euro. Eine noch höhere Einstufung nimmt der Ausschuss des Kreises für Kempen vor: Nur in der Thomasstadt gibt es auch sogenannte „Beste Lagen“, in den der Quadratmeter Bauland 320 Euro kostet. Günstiger ist es in St. Hubert und Tönisberg — in den dortigen mäßigen und mittleren Lagen kostet der Quadratmeter zwischen 170 und 190 Euro.
Aus der Statistik geht zudem hervor, dass die Grundstückspreise zur Wohnbebauung in Kempen im Vergleich zu 2014 im Durchschnitt um rund sieben Prozent gestiegen sind. Ein Beispiel: 2015 lag der Preis in Kempen in guter Lage bei 250 Euro, 2015 waren es 270 Euro. In St. Hubert und Tönisberg sind die Preise stabil geblieben.
Preisanstiege haben die Statistiker auch in Willich (um fünf Prozent) und im Tönisvorster Stadtteil St. Tönis (um drei Prozent) verzeichnet. In Willich kostete die beste Lage im vergangenen Jahr 240 Euro, 2014 waren es 230 Euro. In St. Tönis kostete das Bauland 2015 250 Euro pro Quadratmeter, 2014 lag die Summe bei 245 Euro. In Vorst ist das Bauland günstiger. Nach Angaben des Gutachterausschusses liegen die Preise im Tönisvorster Stadtteil in mittleren und mäßigen Lagen bei 190 beziehungsweise 135 Euro. Im Vergleich zu 2014 seien die Preise in Vorst stabil geblieben.
Mit Blick auf die Preise in Kempen, Willich und St. Tönis ist das Bauen in der Gemeinde Grefrath günstig. In guter Lage werden dort 180 Euro pro Quadratmeter fällig, In mittlerer und mäßiger Lage liegen die Preise bei 160 beziehungsweise 150 Euro. Eine Veränderung zu 2014 konnte der Ausschuss für Gref-rath nicht feststellen.
Interessant ist die Aussage der Statistik, dass die Niersgemeinde etwa auf dem Preisniveau in der deutlich größeren und strukturell stärkeren Stadt Nettetal liegt. Dort werden 190 (gut), 150 (mittel) und 130 Euro (mäßig) pro Quadratmeter aufgerufen. Am günstigsten ist das Bauland kreisweit in der Gemeinde Niederkrüchten: 155, 140 und 125 Euro lauten dort die Quadratmeterpreise.
Claudia Hering, Geschäftsführerin
Trotz des Preisanstiegs und der teils sehr hohen Kaufpreise — zum Beispiel in der Kempener Altstadt — im Wohnungs und Einfamilienhausbereich sieht der Gutachterausschuss keine Anzeichen für eine Immobilienblase. „Bei einer leicht sinkenden Anzahl an Kauffällen in Verbindung mit den konstanten bis leicht steigenden Preisentwicklungen kann weiterhin von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ausgegangen werden“, fasst Claudia Hering, Vorsitzende und Geschäftsführerin des Gutachterausschusses, die aktuelle Entwicklung zusammen.
Im Klartext: Auch wenn Unternehmer derzeit in der Kempener Altstadt bis zu 4500 Euro pro Quadratmeter beim Verkauf einer Wohnung verlangen, sehen die Experten des Ausschusses keine Gefahr, dass der Markt in Turbulenzen gerät. Das Interesse an diesem exklusiven Wohneigentum sei weiterhin vorhanden.