Familienzentrum: Jetzt geht’s los

Die Stadt Kempen richtet Knotenpunkte ein, wo Eltern unterstützt werden. NRW leistet hierfür den Anschub.

Kempen. Nun ist es amtlich: Kempen hat ein Familienzentrum. Die Kooperation der Kindertagesstätten Mullewapp und Hermann-Josef wurde vom Land mit dem Gütesiegel ausgezeichnet und wird nun gefördert. "Die erste Hürde ist geschafft. Jetzt haben wir erst mal mehr Zeit", freut sich Heike Badberg vom Jugendamt.

Ziel der Familienzentren ist es den Eltern Unterstützung anzubieten, nicht nur in Fragen der Erziehung, sondern auch bei persönlichen Problemen. Die Zentren sollen Knotenpunkte zwischen Eltern und Hilfseinrichtungen bilden. Da Kitas ein hohes Vertrauen genießen, sind sie als Anlaufstelle gut geeignet.

Die katholische Einrichtung Hermann-Josef ist Vermittlungsstelle für Tagesmütter. Dazu gibt es Gesprächsangebote durch den Sozialdienst Katholischer Frauen. Die Beratungsstelle der Caritas bietet bei Mullewapp Gespräche an: "Damit die Eltern nicht warten, bis die Probleme zu groß werden", erklärt Mullewapp-Leiterin Birgitt Lokan.

Beide Einrichtungen bieten Info-Veranstaltungen zu Themen, die Eltern bewegen, wie Ernährung und Gesundheit. Angebote zur Familienbildung gibt es dazu vom Familiennetzwerk. Das neue Programm ist nun erschienen und im Campus, Spülwall 11, zu haben.

Die zusätzlichen Aufgaben bedeuten mehr Arbeit für die Kindergärtnerinnen, weiß Ulrike Eymael-Schwiderski, Leiterin der Kita Hermann-Josef: "Es ist eine wichtige Aufgabe, die Familien zu unterstützen. Aber die Arbeit mit den Kindern darf nicht vernachlässigt werden." Der Aufwand für die Kitas wächst, mehr Personal gibt es bisher nicht. Gute Unterstützung bei der Koordinierung habe es aber von der Stadt gegeben, meinen die Leiterinnen.

Die Pilotphase war ein wenig knapp - da sind sich die Verantwortlichen vor Ort und beim Land einig. "Wir wünschen uns, dass alles, was wir auf den Weg gebracht haben, nun auch leben kann und nicht nur auf dem Papier steht", so Birgitt Lokan. Dass Eltern den Austausch zwischen den Einrichtungen wahrnehmen, muss sich noch einspielen. Die Träger der beiden Kitas und das Kempener Jugendamt wollen nun gemeinsam entscheiden, wie die 12 000 Euro Landesförderung verteilt werden.