Frankreich zu Gast am Thomaeum
Schüler lernen spielerisch die fremde Sprache kennen.
Kempen. „Comment tu t’appelles?“— Wie heißt du? Diese Frage stellte sich jetzt im Gymnasium Thomaeum. Das „France Mobil“ war zu Besuch in der Schule, um vorrangig den Kindern der siebten, aber auch denen der sechsten Klassen die französische Sprache und die Kultur des Landes näher zu bringen.
„Keines der Kinder hatte bisher Französischunterricht“, sagt Andrea Gondert, Französisch-Lehrerin. Sie betreute die Klassen, blieb jedoch im Hintergrund. Denn gestaltet wurde die Unterrichtsstunde von den Französinnen Elsa Laurent und Eugénie Willaune, die seit vergangenem Jahr am Projekt mitwirken.
Insgesamt zwölf französische Lektoren fahren in diesem Jahr bundesweit von Schule zu Schule. Sie wollen den Kindern durch Musik und Spiele vermitteln, dass die französische Sprache nicht so schwer ist, wie viele denken. „Normalerweise fahren die Lektoren allein in die Schulen“, erklärt Willaune. „Heute ist ein Tandem-Tag, das heißt wir beschäftigen uns zu zweit mit den Klassen.“
Alle hatten sichtlich Spaß. „Durch Gruppenspiele verlieren die Kinder ihre Hemmungen und trauen sich auch, auf Französisch mit uns zu sprechen“, so Laurent.
In der Klasse 7c wurde es laut, als die Schüler in Gruppen eingeteilt wurden. Ein Memory-Spiel mit Bildern und Worten, die sich auf Französisch und Deutsch ähneln, wurde in der Mitte des Raumes platziert und je ein Mitglied aus jeder Gruppe konnte reihum aufstehen und versuchen, Punkte für das eigene Team zu erspielen.
Mit großem Interesse beteiligte sich jeder Schüler aktiv an dem Spiel. Für Sasmee Pushparajah und Oliver Driesch war die Stunde mit dem „France Mobil“ eine willkommene Ablenkung. Durch lautes Rufen machten sie ihre Gruppenpartner darauf aufmerksam, welche Karte als nächstes aufgedeckt werden sollte. „Die Bewegung ist eine gute Abwechslung zwischen den Schulstunden“, erzählt Driesch.
Doch das „France Mobil“ erfüllt auch einen anderen Zweck. „In der siebten Klasse müssen die Schüler ihr Differenzierungsfach wählen, dies könnte auch Französisch sein. Durch Laurent und Willaune erhalten die Kinder einen ersten Eindruck.
Vielleicht wird so das Interesse an der Sprache geweckt“, sagt Gondert. „Außerdem sind Gestik und Mimik bei Franzosen anders als bei Deutschen. Das ist ein interessantes Erlebnis für die Schüler.“
Der letzte Besuch des „France Mobil“ am Thomaeum war im Februar 2006. Anlässlich des 50.Jahrestages des Elysée-Vertrages war es daher besonders passend, den Besuch in diesem Jahr zu wiederholen.