Mensch & Stadt 500 Euro-Shopping im Expresstempo
Kempen · Verrückter Einkauf: So verlief das Rennen durch die Kempener Fußgängerzone, um exakt 500 Euro in zwei Stunden auszugeben. Wir haben Kandidatin Babette Wirtz begleitet.
Es ist Punkt 10.30 Uhr, als der erste Vorsitzende des Werberings Kempen, Armin Horst, und das geschäftsführende Vorstandsmitglied Silke Zanetti offiziell den Start des „verrückten Einkaufs“ verkünden. Trotz grauen, verregneten Wetters macht sich die Gruppe mit Gewinnerin Babette Wirtz auf, um die Herausforderung anzunehmen. 500 Euro muss sie innerhalb von zwei Stunden in mindestens zehn Läden in der Kempener Altstadt auf den Cent genau ausgeben, sonst erlischt der Gewinn. Das ist die Verlosungsaktion des Kempener Werberings. „Unser jährliches Sommer-Highlight“, sagt Horst schmunzelnd. „Und, bist du auch gut vorbereitet?“, fragt Zanetti die Kandidatin.
„Ich hoffe“, entgegnet diese. Aufgeregt ist die Kempenerin aber nicht. Sie hat sich am Vortag schon einen wasserfesten Plan zurechtgelegt, mit dem sie das Preisgeld sicher auszugeben glaubt. Nach einem kurzen Startfoto vor dem Werberingbüro auf der Neustraße wird losmarschiert. 500 Euro und zwei Stunden Zeit. Der Timer wird gestartet.
„Wo geht es zuerst hin?“, fragt Horst. „Zu B3“, bestimmt Wirtz. Mit zügigem Schritt ist der Deko,- und Modeladen schnell erreicht. Da sind auch schon sofort die gewünschten Teile gefunden. Zwei Pullover für 129,80 Euro. Ein starker Start. Modehaus Kaenders soll die nächste Anlaufstelle sein. Aber vorher ein schneller Zwischenstopp beim Dekorations-, und Floristikladen Glücklichmacher. Ein Blümchen im Topf für 5,50 Euro ist prompt eingepackt. Danach geht es dann zum Kaenders. Auch dort sind die passenden Artikel schon ausgesucht und zurückgelegt. Ganz entspannt nimmt Wirtz ihre neue Jacke und den gewünschten Pullover entgegen, während Horst 329,99 Euro an der Kasse lässt und gewissenhaft alle Kassenbons einsammelt. „Sonst werde ich geköpft“, lacht er.
Mit vielen neuen Sachen
den Einkauf beendet
Die vierte Station ist Boogs Home für eine Geburtstagskarte für 4,95 Euro. Wirtz dreht sich zu Horst und Zanetti um: „Sind wir gut in der Zeit?“ „Hervorragend!“, ist die Antwort. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass gerade mal 21:33 Minuten seit dem Startschuss vergangen sind. „Och, dann haben wir ja wunderbar Zeit für ein Bällchen Eis beim Sylter Eiskaffee“, stellt Wirtz fest. Dort spendiert sie eine Kugel für jeden aus der Gruppe. 6,40€ kostet sie das. Alles verläuft nach Plan. Noch fünf Läden braucht Wirtz. Halbzeit.
Mit 23,36 Euro, die noch auszugeben sind, ist der nächste Stopp die Bäckerei Stinges für „den leckersten Streuselkuchen“, wie die Kempenerin beteuert. 4,80 Euro kostet sie dieser. „Jetzt könnten wir mal zu Radieschen“, überlegt Wirtz. Sie bräuchte noch etwas für ihre Großneffen. Und tatsächlich wird sie im Kinder-, und Babymodegeschäft Radieschen fündig. Ein Paar Söckchen für sechs Euro schaffen es in die Einkaufstasche. „Wie viele brauche ich noch?“, wendet sie sich an ihre Begleiter. Zanetti zählt nach: „Noch drei Läden brauchst du“. Vor Radieschen schaut sich Wirtz um und bekommt direkt eine Idee: “Ich kann vom Früchtehaus nebenan ein paar Trüffel besorgen“, freut sie sich. „Dann zu Rolf und dann zu Christel und dann hab ichs“.
Gesagt, getan. Für 2,80 Euro sucht Wirtz einige Trüffel für ihren Lebensgefährten aus. „Da wird er sich freuen!“. Danach geht es an eine Kleinigkeit für den anderen Großneffen. Bei Schreibwaren Beckers findet Wirtz ein passendes Radiergummi in Form eines Schafes für 2,80 Euro. Dann, ganz zum Schluss, ist der letzte Stopp Kosmetik Knott und mit einem Set Hautpflegeampullen sind auch die verbleibenden 7,26 Euro ausgegeben.
Geschafft! Wirtz freut sich. Und was sagt der Timer? 53:22 Minuten. „Noch nicht mal eine Stunde“, stellt sie beeindruckt fest. Mit vielen schönen neuen Sachen beendet Wirtz den verrückten Einkauf erfolgreich. „Ich freue mich sehr!“, betont sie. Auch Horst und Zanetti sind zufrieden. „Es war mal wieder eine sehr schöne Zeit und auch mal eine völlig andere Runde als sonst“, sagt Zanetti. „Ich hatte anfangs auch gar nicht damit gerechnet, dass ich gewinnen würde“, lacht Wirtz. Eine angenehme Überraschung also und ein gelungener Samstagmorgen.
