Kunstprojekt Kempener gewinnen Preis bei der Gartenschau

Kempen · Jürgen Pankarz und Manfred Messing haben mit einem Grabstein für ein fiktives Kind, einem reinen Kunstprojekt, die Silbermedaille gewonnen.

Markus Messing und Jürgen Pankarz (v.l.) präsentieren den Grabstein für ein fiktives Kind, mit dem sie auf der Gartenschau in Mannheim die Silbermedaile gewannen.

Foto: Simone Messing

(svs) Die beiden Kempener, der Steinmetz- und Bildhauermeister Manfred Messing und Illustrator Jürgen Pankarz, haben beim Grabzeichenwettbewerb auf der Bundesgartenschau in Mannheim eine Silbermedaille gewonnen. Die beiden Künstler haben seit 2006 viele Projekte gemeinsam gestaltet. Unter anderem das Grabmal und eine Gedenkstele für Hanns Dieter Hüsch in Moers, die Toresstelen auf dem Concordienplatz in Kempen, den Gedenkstein für Tod und Fehlgeborene auf dem Kempener Friedhof sowie eine Skulptur für den Widerstandskämpfer Theo Hespers in Mönchengladbach.

Der ausgezeichnete Grabstein für ein Kind steht in Mannheim in den Parkanlagen unweit des Neckar. Der Stein ist dreiteilig und einen Meter hoch. Die Vorder- und Rückseite aus Bohus-Granit haben eine kreisförmige Öffnung, Symbol für den Lebenskreis. Auf der Vorderseite ist zudem ein Stern der Hoffnung ausgeschnitten und in die Bepflanzung integriert. Die Öffnungen in den Stelen lassen den Blick auf die Ornamentik und den Text der mittleren Stele zu. Erinnerungsstücke, Spielzeuge, Mond und Sterne sind hier farbig in den Stein eingelassen.

Der Grabstein ist
ein reines Kunstprojekt

Für die beiden Künstler ist die Medaille eine schöne Würdigung ihrer Arbeit. „Ich selbst habe ja nur einen kleinen Teil am Gesamtprojekt. Ich habe die Vignetten, die Bilder von Spielsachen zeigen, die als Trabanten quasi im Weltall kreisen, erstellt. Sie wurden dann mit einer Sandstrahltechnik in den Stein eingebracht und mit Lack versehen. Mein Anteil an der Arbeit waren rund zwei Tage“, erzählt Pankarz. Der Preis sei dennoch eine schöne Würdigung. „Natürlich habe ich mich gefreut, die Bodenhaftung dabei aber nicht verloren“, sagt er lachend, um ernster fortzufahren: „Ich freue mich vor allem für Manfred, der den Löwenanteil der Arbeit hatte. Natürlich ist es auch für mich eine schöne Würdigung meiner Arbeit.“

Messing selbst gibt das Lob und die Äußerung zurück. „Wir arbeiten jetzt seit 2006 immer wieder zusammen. Ich habe durchaus schon solche Medaillen bei Gartenschauen bekommen, aber jetzt, gemeinsam, ist es schon etwas Besonderes, was mich umso mehr freut“, sagt er. Die Idee sei zwanglos entstanden. „Wenn wir ein Projekt angehen, setzen wir uns mit einer Flasche Wein und einer Käseplatte hin und überlegen gemeinsam. Das hat gut geklappt“, sagt er augenzwinkernd.

Verwendet hat er Granit aus einem Steinbruch in Schweden, den er selbst besuchte. „Das gibt eine andere Verbindung zum Material und schafft eine gewisse Regionalität“, sagt Messing, der nach eigener Aussage drei bis vier Tage „plus viel Zeit für die Idee“ investiert habe. Der Grabstein übrigens ist ein reines Kunstprojekt. Marie, deren Name er trägt, ist ein fiktives Kind.

(svs)