Polizei im Kreis Viersen warnt Betrüger erbeuten per WhatsApp Geld in Grefrath

Grefrath · (biro) Über den Messengerdienst WhatsApp ist ein 63-jähriger Mann aus Grefrath Opfer von Betrügern geworden. Das teilte die Polizei am Freitag mit. So gingen die Täter vor: Der 63-Jährige erhielt über WhatsApp eine Nachricht – angeblich von seiner Tochter.

Wer solch eine Nachricht bekommt, sollte vorsichtig sein.

Foto: Birgitta Ronge

Sie habe ein neues Mobiltelefon und habe darum auch eine neue Nummer, hieß es. „Über den Messengerdienst kam dann die Bitte, für den Kauf eines neuen Laptops in Vorkasse zu gehen“, berichtet Polizeisprecher Wolfgang Goertz. Gewillt, der Tochter zu helfen, überwies der Grefrather die Summe auf ein Konto. Als später eine weitere Forderung kam, wurde der Mann jedoch misstrauisch: Er rief seine Tochter über die „alte“ Telefonnummer an, erreichte sie – und der Betrug flog auf.

Immer wieder werden solche Fälle von Betrug über Whatsapp oder SMS bekannt. Die Masche ist immer ähnlich: „Hallo Mama, das ist meine neue Handynummer. Mein altes Handy ist kaputt, du kannst meine neue Nummer speichern“, heißt es beispielsweise in der ersten Nachricht. Das Opfer speichert die neue Nummer ab – und dann fragt das angebliche Kind, ob man finanziell bei einer Anschaffung aushelfen könne, das Online-Banking funktioniere nicht. In gutem Glauben, dass es tatsächlich das eigene Kind ist, das schreibt, überweisen viele Menschen das geforderte Geld.

Solche Vorfälle kommen überall im Kreisgebiet vor. Im vergangenen Jahr wurden bei der Polizei im Kreis Viersen 308 Fälle angezeigt, in denen Betrüger versuchten, mit dieser Masche an Geld zu kommen. In 98 Fällen waren die Betrüger damit erfolgreich, erbeuteten so über 250 000 Euro. Die tatsächliche Zahl der Betrugsversuche dürfte deutlich höher sein; viele Menschen löschen solche Nachrichten, melden sie gar nicht der Polizei.

„Seien Sie misstrauisch, wenn Ihr Kind Ihnen per WhatsApp eine neue Nummer schickt“, rät die Polizei. „Prüfen Sie das durch einen Anruf auf der alten, Ihnen bekannten Nummer.“ Sollte das Kind unter dieser Nummer gerade nicht drangehen, solle man es ruhig öfter versuchen. Und in keinem Fall Geld überweisen.

(biro)