Schwimmen lehren, Leben retten DRLG-Ortsgruppe Grefrath feiert das 75-jährige Bestehen

Grefrath · Zum Jubiläum gab die Ortsgruppe einen Einblick in ihre Kernaufgaben.

Im Freibad an der Dorenburg zeigten die Aktiven auch, wie sie im Ernstfall Menschen helfen und Leben retten.

Im Freibad an der Dorenburg zeigten die Aktiven auch, wie sie im Ernstfall Menschen helfen und Leben retten.

Foto: Norbert Prümen

Die Grefrather Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) hat am Samstag ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. In familiärer Atmosphäre bot der Verein im Freibad an der Dorenburg einen interessanten Einblick in seine Kernaufgaben der Schwimm- und Rettungsausbildung, der Aufklärung über Wassergefahren und vielfältigen außersportlichen Aktivitäten. In seiner Begrüßungsrede hob Grefraths Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU) den Stellenwert der Ausbildungsorganisation und Wasserretter hervor: „Die Leistungen der DLRG in der Schwimmausbildung und der Ausbildung von Rettungsschwimmern sind für uns als Gesellschaft von unschätzbarem Wert. Für dieses Engagement gebührt Ihnen unser aller Dank.“

Regelmäßig sind Mitglieder auch an der Küste im Rettungseinsatz. Anne Babette Heidler wird einen Tag sicher nicht vergessen, als die damals 17-Jährige im Juli mit Vereinskamerad Johannes Lindackers zum ersten Mal auf Wachgang war und gleich dabei half, eine leblose Frau aus dem Wasser zu ziehen und zu reanimieren. Für ihren Einsatz zeichnete die DLRG die Grefratherin mit einer Bronzemedaille aus, die ihr Ausbildungsleiter Volker Tobeck überreichte.

Bestens vorbereitet, war der Ernstfall für Heidler kein Problem: „Das ist ein automatisierter Ablauf.“ Diesen gut ausgegangenen Vorfall nahm Tobeck auch zum Anlass für einen eindringlichen Appell: „253 Menschen sind bei Badeunfällen in diesem Jahr bis Ende Juli tödlich verunglückt. Um so wichtiger ist es, dass Schwimmbäder nicht geschlossen werden.“

Thomas Türk wies darauf hin, dass alle Trainer und der Vorstand ehrenamtliche Arbeit leisten. Besonders wies der Ortsgruppenleiter und 1. Vorsitzende des Gemeindesportverbands auf die Entwicklung der letzten Jahre hin und zog ein positives Fazit: „In den letzten 25 Jahren haben 745 ihr Seepferdchen gemacht und 1398 ein Rettungsschwimmerabzeichen. Das ist eine beachtliche Bilanz. Unsere kleine Ortsgruppe hat 47 hoch qualifizierte Ausbilder, und mich freut es besonders, dass sehr viele junge dazu gekommen sind.“ Zuversicht herrscht, dass die corona-bedingt angewachsene Warteliste für das Seepferdchen dank des neuen Lehrschwimmbeckens, das eine etwas größere Kapazität bei den Kursen bietet, nach und nach abgearbeitet werden kann.

Bei aller Freude über das bisher Erreichte und wachsendem Zuspruch treiben die Grefrather DLRG-Ortsgruppe zwei Themen um: die Sorge, dass das Freibad irgendwann nicht mehr existiert, und die zu entrichtende Hallennutzungsgebühr. „Ich bin kein Gegner dieser Gebühren, aber wenn, dann nicht nur für uns“, stellte Türk klar.