DLRG in Dormagen Ein Gerätehaus für Mensch und Maschine
Dormagen · Seit knapp zehn Jahren hat die DLRG in Dormagen kein Gerätehaus mehr. Das soll sich ändern.
„Für den Bau des neuen Gerätehauses fehlen noch gut 300 000 Euro“, sagt Carsten Gösch. „Seit dem Abriss des ehemaligen Hallenbads sind wir obdachlos.“ Früher gab es in den Räumlichkeiten des Schwimmbads an der Robert-Koch-Straße auch Platz für die ehrenamtlichen Mitglieder der Deutschen Lebensrettungsgemeinschaft (DLRG). Mit dem Abriss vor knapp zehn Jahren ging der allerdings verloren. Der Neubau, das „Stadtbad Sammys“, steht seit sieben Jahren, doch dort ist kein Platz für die DLRG vorgesehen.
Die Mitglieder der Ortsgruppe hoffen, dass im Laufe des nächsten Jahres der Bau des neuen Gerätehauses starten kann. Für die Finanzierung haben sie bereits Eigenmittel gesammelt. „Wir werden aber sicherlich noch auf Spenden angewiesen sein“, sagt Gösch. Wer jetzt schon spenden möchte, findet auf der Webseite der DLRG Dormagen weitere Informationen. Die DLRG Dormagen ist als gemeinnützige Organisation anerkannt. Daher können Spenden steuerlich geltend gemacht werden.
Von einem geräumigen Gerätehaus träumt die DLRG Dormagen nach eigenen Angaben seit mehr als 20 Jahren. Denn der alte Geräteschuppen an der Uferstraße in Stürzelberg platzt bereits aus allen Nähten. „Dort passen nur ein Fahrzeug und zwei Boote von uns hinein“, sagt Gösch. Die restlichen drei Fahrzeuge, ein Boot und zwei Anhänger, müssen bei Wind und Sturm draußen gelagert werden. Das sei natürlich nicht optimal. „Außerdem können im aktuellen Geräteschuppen keine Schulungen stattfinden“, sagt Gösch. Räumlichkeiten, in denen Veranstaltungen und Vereinsleben stattfinden könnten, seien aber wichtig.
Schließlich setzen sich die Helfer der DLRG nicht nur ehrenamtlich für die Gemeinschaft ein, sondern zahlen auch einen Mitgliedsbeitrag: Für Kinder sind das aktuell 54 Euro, für Erwachsene 66 Euro im Jahr. Das Zusammengehörigkeitsgefühl soll nicht zu kurz kommen.
Gebaut werden soll an der Bürger-Schützen-Allee direkt neben der Dormagener Tafel. Es sei aber auch ein alternatives Grundstück im Gespräch.
Die DLRG gilt als die größte Wasserrettungsorganisation der Wekt und wurde als Reaktion auf ein schweres Unglück in Rügen gegründet: Als dort 1913 ein Steg einstürzte, ertranken 16 Menschen, darunter zwei Kinder. Seitdem hat der Verein es sich zum Ziel gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu retten, mit gezieltem Schwimmunterricht und Aufklärung über das richtige Verhalten im Wasser. Schirmherr des DLRG ist der deutsche Bundespräsident. Der Ortsverband Dormagen veranstaltet regelmäßig Schwimmtrainings und Aktionen wie den Rescue Day.