Politik Grefrath: „Kleine Runde“ bringt Projekte weiter
Grefrath · Mitglieder aller im Grefrather Rat vertretenen Fraktionen haben mit dem parteilosen Bürgermeister Manfred Lommetz die Weichen für mehrere Bauplanungen gestellt.
„Zielführend und konstruktiv“ sei die Bürgermeisterrunde gewesen. Es habe eine lebhafte Diskussion mit durchaus unterschiedlichen Standpunkten gegeben und dennoch habe man gemeinsam Lösungen und Wege gefunden. Bürgermeister Manfred Lommetz (parteilos) ist nach der nicht öffentlichen Bürgermeisterrunde im Oedter Ratssaal begeistert. Wie die WZ berichtete, war diese Runde, bestehend aus Wilma Hübecker und Christian Kappenhagen (beide CDU), Bernd Bedronka und Roland Angenvoort (beide SPD), Andreas Sonntag (Bündnis 90/Die Grünen) und Werner Mülders (FDP), einberufen worden, um die politische Arbeit weiterzuführen. Denn durch die Corona-Pandemie und ihre Beschränkungen war die in der vergangenen Woche normalerweise anstehende Ratssitzung nicht möglich.
Auf diese Art könnten dringend nötige Beschlüsse gefasst werden, hatte Lommetz vorab zur WZ gesagt, um einerseits bei Projekten im Zeitplan zu bleiben und um auch Förderungen durch staatliche Mittel nicht zu verlieren. Dazu zählt beispielsweise ISEK (Integriertes Stadtteil-Entwicklungskonzept). Hier wurden Leistungen an die Planer von Angenvoort+Barth sowie der Stadtraum Architektengruppe, die den Gestaltungswettbewerb für die Ortsmitte Oedts im vergangenen Jahr für sich entschieden hatten, vergeben. Und auch der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen in Mülhausen an der Grefrather Straße wurde vorangetrieben. Die Ausschreibungen können jetzt erfolgen. Die Planungen für das Gewerbegebiet Wasserwerk II wurden vorgestellt, so Lommetz im WZ-Gespräch. Nun kann das Beteiligungsverfahren anlaufen.
Des Weiteren kann die Verwaltung die Offenlegung des Bebauungsplans für das geplante Neubaugebiet Schaphauser Straße/Am Friedhof in Angriff nehmen. Entschieden wurde nach einer längeren Diskussion, die geplante Kita an der Wankumer Straße anzusiedeln. Wie die Offenlegung durchgeführt werden soll, müsse noch überlegt werden, so Lommetz, da die Corona-Beschränkungen einen normalen Publikumsverkehr in den Ämtern nicht zulassen. „Wir werden das aber über die Medien kommunizieren“, versprach der Bürgermeister.
Auch darüber, wie es nun mit der politischen Arbeit in der Gemeinde Grefrath weitergehen soll, sei diskutiert worden. Wie bereits berichtet, gibt es zwei Möglichkeiten, einmal den Rat zu verkleinern, unter Wahrung des Parteien-Proporzes, „Pairing-Verfahren“ genannt. Dazu rechnet Lommetz mit einem entsprechenden Erlass des Landes. Oder, die Aufgaben des Rates werden an einen personell geringer ausgestatteten Ausschuss übergeben. Das wäre der Haupt- und Finanzausschuss. Eine Variante, die Lommetz persönlich bevorzugt. Dieser könnte in der Grefrather Schulaula tagen. Aufgrund der Größe könne dort auch die notwendige Öffentlichkeit zugelassen werden. Auch auf die üblichen Ladungsfristen, so die Fraktionen, wolle man nicht penibel pochen. Eventuell könnten diese nicht eingehalten werden. Denn, so Lommetz: „Keiner weiß, was nach dem 20. April passiert.“ Bis dahin gelten derzeit die Einschränkungen durch Bund und Land.