Tipp für Familien Mittelaltermarkt rund um die Dorenburg

Grefrath · Auf dem Gelände des Freilichtmuseums in Grefrath wird am 29. und 30. Juni wieder ein großer Mittelaltermarkt aufgebaut.

Die Marktumzüge aller Mitstreiter finden am Samstag und Sonntag statt. Los geht es jeweils um 12 Uhr.

Die Marktumzüge aller Mitstreiter finden am Samstag und Sonntag statt. Los geht es jeweils um 12 Uhr.

Foto: Norbert Prümen

Wenn Stelzenläufer Gwan seinen Schabernack aus luftiger Höhe treibt, Greifvögel durch die Luft schießen und bei ihrem Falkner auf dem Lederhandschuh landen, Dragal, der Magister Geometer, den Orbis Terrarum erklärt, in großen Töpfen Wolle gefärbt wird, das Mäuseroulette seinen Stand aufgeschlagen hat und Ritter in ihrer Rüstung zu bewundern sind, dann können sich die Besucher im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath auf zwei ganz besondere Tage freuen, die nicht nur spannend und unterhaltsam sind, sondern auch Geschichte zum Anfassen bieten.

Zum nunmehr elften Mal lockt der Mittelaltermarkt auf das Gelände des Freilichtmuseums: Am Samstag und Sonntag, 29. und 30. Juni, ermöglicht das Freilichtmuseum eine Zeitreise in eine geheimnisvolle und spannende Welt. „Wir haben dabei verschiedene Epochen des Mittelalters vertreten. Es geht vom Früh- bis ins Hochmittelalter. Allein zu sehen, wie unterschiedlich die Kleidung ist, ist faszinierend“, sagt Ursula Schürmanns, die nicht nur eine Leidenschaft für das Mittelalter hat.

Die Mitarbeiterin des Freilichtmuseums organisiert den Markt seit der ersten Stunde. An diesem letzten Juniwochenende ist sie aktiv dabei: Sie gehört zu den Freien Rittern zu Monschau und ist dort als Hofdame der Gräfin anzutreffen. „Die eigene Gewandung hängt schon frisch gewaschen und gebügelt im Schrank“, sagt Schürmanns lächelnd.

Mit fünf Lagern ging es einst los. Aktuell zählt der Mittelaltermarkt über 65 Lager und Stände. In all den Jahren hat es immer einen Wechsel im Angebot gegeben, sodass die Veranstaltung nie langweilig geworden ist. Eine Attraktion ist von Anfang an dabei und auch jetzt wieder anzutreffen. Es handelt sich um den Stand von „Beaux Chapeaux“, an dem historische Kopfbedeckungen angeboten werden. Die Besucher können auch die Kunst des Brettchenwebens kennenlernen. In der Schmiede ist Schmiedemeister Michael Poos an Esse und Amboss im Einsatz. Carl, der Schleifer, gehört zu den weiteren Akteuren. Mystisch geht es derweil beim Hexenzirkel zu.

Ursula Schürmanns, Mitarbeiterin im Freilichtmuseum, hat eine Leidenschaft für das Mittelalter. Sie organisiert den Markt.

Ursula Schürmanns, Mitarbeiterin im Freilichtmuseum, hat eine Leidenschaft für das Mittelalter. Sie organisiert den Markt.

Foto: Norbert Prümen

Wer durch die aufgebauten Lager an den über den Feuern hängenden Kessel vorbeispaziert, kann in Zelte mit Schlafstätten und schweren Truhen blicken. Schwerter, Schilde, Kettenhemden, Arm- und Beinpanzer sind zu bewundern. Beim Stand von „Botanica Historica“ werden Heilpflanzen vorgestellt, die auch heute genauso wirksam sind, wie sie es einst waren.

Der Markt wartet mit Waren aus Horn und Leder auf, es gibt Getöpfertes und Geschmiedetes. Jede Menge Düfte bringt die Duftmanufaktur mit. Feinster Silberschmuck, Gewandungen, allerlei aus der „Hornkrämerey“, kuschelige Felle – der Markt präsentiert sich vielschichtig. In den Tavernen können Besucherinnen und Besucher Getränke aus altertümlichen Gefäßen zu sich nehmen, auch die gräfliche Fladenbäckerei ist zugegen. Backwaren aus dem Holzbackofen oder Köstlichkeiten vom offenen Feuer essen – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

„Für die jungen Besucher haben wir eigene Angebote wie beispielsweise das Herstellen von Haarkränzen“, sagt Schürmann. An beiden Tagen erwartet die Besucher ein vielseitiges Rahmenprogramm. Der Marktumzug, bei dem alle Mitstreiter in einem langen Zug mit Musik über das Gelände ziehen, gehört immer mit zu den Höhepunkten. Sowohl am Samstag wie auch am Sonntag ist der Umzug auf 12 Uhr terminiert. Verus Viator unterhält die Besucher mit seinen Balladen. Spielmannsfeuer und Spectaculatius sorgen mit ihrer Musik auf den historischen Instrumenten für Kurzweil. Auf dem Schlachtfeld Rasseln können die Besucher Ritterkämpfe erleben. Dort wird ebenfalls die Greifvogelschau stattfinden. Für die Geometer-Erklärungen von Dragal ist die Hofanlage Rasseln ebenfalls Ort des Geschehens.

Das Lager von „Habitare 1288“ ist bereits ab Dienstag, 25. Juni, da und bietet mit den Freien Rittern zu Monschau und Reichsritter von Eckbertstein kostenfreie Führungen für Kitas und Grundschulen an. Am 25., 26. und 27. Juni werden Termine zu verschiedenen Zeiten angeboten. Unter Telefon 02158 91730 oder per E-Mail an freilichtmuseum@kreis-viersen.de werden Anmeldungen entgegen genommen.