Kempen Große Sehnsucht nach Edeka
Im Hagelkreuz-Viertel wurden jetzt die Wünsche-Boxen geöffnet. Die Beteiligung der Bürger war gut. Jetzt geht es an die Auswertung.
Kempen. „Es sieht nach einer guten Beteiligung aus.“ Das ist das erste Fazit, das Ingo Behr ziehen kann. Die Aussage des Quartiersmanagers für das Hagelkreuz-Viertel bezieht sich dabei auf den Inhalt der 29 Wünsche-Boxen, die in verschiedenen Banken, Sparkassen und Geschäften gestanden haben. Eine Vielzahl von Bürgern, die im Kempener Hagelkreuz-Viertel wohnen, beteiligten sich und füllten die Fragebögen aus, auf denen sowohl Positives als auch Verbesserungswünsche notiert werden konnten.
Das große Interesse der Bürger spiegelte sich schon während der Aktion wieder. „Über 20 Bürger sprachen mich bereits per Mail, Telefon und auch persönlich an, um ihre Wünsche für das Wohngebiet zu nennen“, berichtet Behr.
Vor diesem Hintergrund und den ersten Blicken auf die Bögen beim Öffnen der Boxen kann ein großer Wunsch festgestellt werden, den viele Bürger unabhängig voneinander äußerten. Sie vermissen das Edeka-Geschäft und wünschen sich einen neuen Vollsortimenter für die „Neue Stadt“. Das ist sogar ein Traum der jüngsten Bewohner. Von den Vorschulkindern der Kita Regenbogen gab es nämlich gemalte Wünsche mit entsprechenden Aussagen. „Ich wünsche mir Edeka zurück. Da können wir dann wieder Brötchen holen“, heißt es so unter dem Bild von Julian (sechs Jahre).
Die Kinder vermissen ansonsten die Rutsche auf dem Spielplatz. Ältere Bewohner haben zudem bereits angeregt, ob es keine Möglichkeit für sie geben könnte, sich für junge Familien einzubringen.
„Daraus könnte eine konkrete Aktion erfolgen“, blickt Behr in die Zukunft. Er selber ist sehr gespannt, was die Fragebögen ansonsten ergeben, wobei die Wünsche in der Box des Cafés Eiger allerdings nicht zum Tragen kommen können. Dort wurde nämlich der bereits mit etlichen Fragebögen gefüllte Kasten gestohlen. Für alle Beteiligten eine unverständliche Aktion.
„Wir werden jetzt in die Auswertung der restlichen 29 Wünsche-Boxen gehen, schauen, wo Dinge sind, die sich schnell erledigen lassen und wo wir Projekte ins Leben rufen können“, sagt Uwe Brandstaedt. Dem Leiter des Kempener Sozialamtes liegt eine Sache besonders am Herzen. „Wir möchten es den Menschen im Hagelkreuz ermöglichen, dass sie im Alter so lange wie möglich in ihrem Viertel wohnen bleiben können. Dazu brauchen wir seniorengerechte Wohnungen, die wir dort schaffen möchten“, betont Brandstaedt.
Neben der Auswertung hat Behr indes zwei weitere Projekte angestoßen. Der Quartiersmanager möchte einen Fotowettbewerb unter dem Thema „Hagelkreuz gestern und heute“ durchführen. An der genauen Ausarbeitung arbeitet er gerade. Zum anderen sucht Behr Ehrenamtler für ein Internet-Projekt. Das Viertel soll eine eigene Homepage bekommen. Interessierte brauchen keine Kenntnisse mitzubringen. Es wird entsprechende Schulungen geben. Wichtig ist nur die Freude, gemeinsam an einem Projekt für das Hagelkreuz mitzuarbeiten.