Heiraten in Kempen Grüne regen Online-Terminvergabe auf dem Standesamt an

Kempen · Die Fraktion der Grünen kritisiert die Terminvergabe im Kempener Standesamt per Telefon.

Bis zu 75 Hochzeitsgäste finden im Rokokosaal Platz.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

(male) Zu heiraten will reiflich überlegt sein und eine Hochzeit will langfristig geplant sein. Da müssen die Feierlocation reserviert, das Kleid und der Anzug gekauft, das Menü ausgewählt, der Blumenschmuck bestellt, die Einladungskarten verschickt werden. Alles will wohl überlegt sein und natürlich muss das Datum der Feier festgelegt werden. Das ist in Kempen immer ab dem ersten Arbeitstag im November für das kommende Jahr möglich. So können in diesem Jahr Heiratswillige ab Montag, 4. November, 8 Uhr, beim Standesamt anrufen und einen Wunschtermin bis Ende 2025 reservieren.

Das sei viel zu kurzfristig und telefonisch zu kompliziert sagen die Grünen in Kempen und haben einen Antrag eingereicht, der im Ausschuss für Ordnungs- und Rettungswesen am Montag, 9. September auf der Tagesordnung stehen und behandelt werden soll. In diesem Antrag, den die Grünen an Bürgermeister Christoph Dellmans schickten, heißt es: „Die Stadt Kempen möge ein Konzept erarbeiten, welches die Terminvergabe für Eheschließungen mindestens ein Jahr im Voraus ermöglicht. Das neue System sollte die Möglichkeit bieten, Termine (auch oder ausschließlich) online zu buchen oder zu reservieren, um die telefonische Überlastung zu vermeiden“.

Die Grünen führen an, dass regelmäßig die Telefonleitungen an dem besagten Stichtag Anfang November überlastet seien und es für Paare schwierig sei, überhaupt einen Wunschtermin zu ergattern. Sie weisen auch darauf hin, dass gerade die Paare Schwierigkeiten hätten, die einen Hochzeitstermin im Standesamt in der ersten Jahreshälfte haben wollten. Je nach Monat verblieben lediglich wenige Wochen, um das große Fest zu organisieren.

Das müsse so nicht sein. Die Grünen haben sich in anderen Städten umgesehen und verweisen auf eine Online-Terminvergabe ab Mai für das Folgejahr. Diese Planungssicherheit komme dem Paar und der Festgesellschaft entgegen. Auch denken die Politiker rund um Fraktionsgeschäftsführer Joachim Straten an die Mitarbeiter im Standesamt, die durch ein Online-Vergabeverfahren entlastet würden. Der enorme Arbeitsaufwand von Anfang November werde sich dann mit viel mehr Planungssicherheit auf das Jahr verteilen.

Die Verlobten müssen bei ihrer Planung auch bedenken, dass die Terminreservierung nicht mit dem Aufgebot gleichzusetzen ist. „Der Termin kann wie beschrieben Monate im Voraus fix reserviert werden. Das Aufgebot hingegen kann frühestens sechs Monate vor der Eheschließung bestellt werden“, erklärt Standesbeamtin Andrea Winges-Gutzmann das Prozedere. Dem Antrag der Grünen stehen also keine gesetzlichen Vorgaben entgegen.

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