Grefrath „Heute wird gefeiert — sonst nichts!“

Herbert Kättner, Chef des Sportverbandes in Grefrath, freute sich auf die Sportler des Jahres. Die Titel gingen an Paul Veltrup, Horst „Roger“ Simons und erneut an die Handball-Herren der Turnerschaft.

Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Trotz der unterschiedlichen Meinungen zwischen Dachverband und Stadt über die neuen Nutzungsgebühren der Sportstätten gab es diesmal nur Positives zu berichten. Grefrath zeigte nämlich, dass es wirklich eine Sport- und Freizeitgemeinde ist.

Foto: Friedhelm Reimann

Stellvertretend für die vielen Akteure, die das ganze Jahr über in den Vereinen in Bewegung sind, zeichnete jetzt der Gemeindesportverband die Besten des Jahres 2016 aus.

„Heute wird gefeiert, sonst nichts“, sagte auf Nachfrage der WZ der Chef des Gemeindesportverbandes, Herbert Kättner. Etwa 200 jüngere und ältere Menschen holten sich in der Albert-Mooren-Halle die Urkunden, Medaillen und Pokale ab. Dabei standen aber nicht nur Tischtennisspieler, Schwimmer, Leichtathleten, Reiter oder Kufenflitzer im Rampenlicht.

Nach vorne gebeten wurden außerdem der 16-jährige Paul Veltrup, der bei seinen Eltern in Vinkrath wohnt und mit sieben Jahren über den Kempener TV zum Fechten gekommen war. Und dem jungen Sportler, der beim Fechtclub Krefeld sein Hobby ausübt, war im April 2016 in Reutlingen das „Husarenstück“ gelungen: 98 Teilnehmer hatten mit ihm die Klingen gekreuzt. Paul Veltrup, der mittlerweile dem deutschen C-Kader angehört, schlug sie alle und wurde zum Deutschen A-Jugend-Meister. Dafür wurde er jetzt zum „Nachwuchssportler des Jahres 2016“ ernannt.

Herbert Kättner führte mit seinen Vorstandskollegen, so mit Astrid Greiling, Thomas Türk, Stefan Röttges und Manfred Kappenhagen, durch den Abend. Jasmin Peterreit hatten einige Erfolge der Geehrten auf der Leinwand präsentiert.

Dabei sah man Jüngere und Ältere bei der „Arbeit“. So den 67-jährigen Horst Simons, der unter dem Namen Roger Simons besser bekannt ist. Bürgermeister Manfred Lommetz blieb es vorbehalten, den früheren Mathe- und Physiklehrer der Liebfrauenschule für sein „herausragendes sportliches Lebenswerk“ zu ehren und ihn dadurch zum „Sportler des Jahres“ zu machen.

„Roger ist ein Naturtalent“ wies Lommetz auf die unzählige Erfolge von Simons hin, erst auf dem Tennisplatz, dann aber vor allem bei der Turnerschaft auf dem Handballfeld. Er war beispielsweise bei der legendären Hillen-Sieben dabei, die 1988 den Aufstieg in die Verbandsliga schaffte. Über Jahrzehnte hinweg hat Simons als Handball-Trainer gearbeitet. Auch Fußball- und Golfspielen konnte er.

So nebenbei nahm er zum 49. Mal das Sportabzeichen in Empfang. 43 Mal schaffte dies Heinz Aandekerk, 40 Mal Helmut Burstedde. Neuen Rekord vermeldeten die Schulen, die insgesamt 688 Abzeichen ausgaben. Hier kam die Gemeinschaftsgrundschule Grefrath auf den ersten Platz, dahinter die Liebfrauenschule und die Schule an der Dorenburg.

Sogar die Fußballer des SV Grefrath erhoben sich, als die Handball-Herren der Turnerschaft vorne standen. Für die Jungs um die Trainer Michael Küsters und Markus Knauf sowie um ihren Kapitän Christoph Ehren war es so eine Art „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Event.

Denn das Team war schon im Vorjahr durch den Aufstieg in die Landesliga zur „Mannschaft des Jahres“ geworden. Und da es dann direkt mit dem Aufstieg in die Verbandsliga weiter ging, wurde das Team jetzt zum zweiten Mal zur Mannschaft des Jahres.

„Der Klassenerhalt bleibt unser Ziel, wir schaffen das“, waren die Handballer zuversichtlich. Natürlich holten sich ferner die Fußballer des SV Grefrath und von Borussia Oedt ihre Auszeichnungen für die Aufstiege in die Bezirksliga beziehungsweise Kreisliga A ab.

Aber nicht nur die: strahlende Gesichter sah man außerdem bei der DLRG-Behinderten-Sportgruppe für ihre schönen Erfolge bei einigen Wettkämpfen und bei den „Special Olympic National Games“. Weitere ausgezeichnete Sportler kamen vom Grefrather Schwimmclub, EC Grefrath, Grefrather Eissport Club, TuS Oedt, Sportschützen Niersland oder vom DJK SC Blau-Weiß Mülhausen. Wie in den vielen Jahren zuvor waren erneut Ruth und Reiner Schneider vom Radsportverein Grefrath Bezirksmeister geworden.

Erfolgreiche Einzelsportler waren ferner Alexander Kättner (DRLG) und der B-Jugend-Handballer Niklas Ingenpass, der mit Tusem Essen Sieger in der Nordrheinliga wurde.