Hinsbeck: Liebes-Aus in luftiger Höhe

Kerzenschein verriet ein Liebespaar, das sich auf der Plattform des Aussichtsturms aufhielt. Die Polizei störte das Rendezvous.

Hinsbeck. Peter Beyen ist ein heimatverbundener Mensch. Jeden Abend blickt der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) aus seinem Schlafzimmerfenster. Vor dem zu Bett gehen lässt er seinen Blick immer über die Hinsbecker Höhen und den dortigen Aussichtsturm schweifen. In der Heimat ist die Welt noch in Ordnung.

Kürzlich aber wurde es aufregend im Schatten der sonst so ruhigen Wipfeln der Hinsbecker Schweiz. Bei seinem abendlichen Blick entdeckte Beyen ein Licht auf dem Aussichtsturm. "Ist das eine Taschenlampe?" fragte er sich. Seine Frau und er waren sich einig. "Das Licht flackert zu sehr. Das könnte ein Feuer sein."

Sofort informierte Beyen die Polizei. Zur Unterstützung schickte er seinen Bekannten, den ortskundigen Feuerwehrmann André Zetzen, und weitere Blauröcke in den Wald. Am Aussichtsturm angekommen, kletterte der Suchtrupp nach oben. "Was wird uns dort oben wohl erwarten?"

Und tatsächlich: Es brannte. Allerdings waren es nur ein paar Kerzen. Ein Liebespärchen hatte es sich auf der Aussichtsplattform gemütlich gemacht. In romantischer Zweisamkeit waren die Beiden 131 Stufen hochgeklettert, um mal ganz ungestört zu sein, dem hektischen Alltag zu entfliehen und einfach nur ihre Liebe zu genießen.

All diese Träume waren jedoch schnell verflogen, als das Liebespärchen Polizisten und Feuerwehrmänner erblickte. Aus der Romantik gerissen, bekamen die Liebenden eine mündliche Verwarnung von ihren "Rettern"-. Denn, im Dunkeln die 131 Stufen hochzuklettern, ist nicht ungefährlich. Nicht umsonst steht am Turm ein Schild: "Bei Dunkelheit Betreten verboten". Zudem ist offenes Feuer - auch wenn es nur ein paar romantische Kerzen sind - nicht erlaubt.

Die Beamten beließen es aber bei der Verwarnung, weil das Pärchen versprach, diese Aktion nicht mehr zu wiederholen.

Dann kehrte wieder Ruhe ein über den Wipfeln der Hinsbecker Schweiz. Und Peter Beyen konnte endlich ruhig schlafen. lg/ia