Hospital-Chef Karl Hensel: „Gravierende Managementfehler“
Aufsichtsrat erhebt Vorwürfe gegen Friedhelm Sicking.
Kempen. Bei der Ursachenforschung zur Schieflage des Hospitals legt sich Aufsichtsratsvorsitzender Karl Hensel fest: „Es sind gravierende Managementfehler gemacht worden.“
Die Kosten seien nicht rechtzeitig an die Erlöse angepasst worden. Diese Fehler seien auch schon vor der Amtszeit des bereits entlassenen Geschäftsführers Friedhelm Sicking (2008 bis 2011) gemacht worden.
In Sickings Amtszeit haben sich die Ereignisse laut Hensel aber dramatisiert. Seitens des Aufsichtsrates gibt es sogar massive Vorwürfe gegen den früheren Chef. „Herr Sicking hat Gelder in Millionenhöhe von Konten der Hospital-Stiftung zur GmbH umgebucht“, so Hensel.
Die Stiftung ist Träger der Seniorenheime St. Peter und Von-Broichhausen. „Darüber ist der Aufsichtsrat nicht informiert worden. Das hätte aber geschehen müssen.“ Laut Hensel behält sich das Hospital auch rechtliche Schritte gegen Sicking vor.
Sollte die Hospital-GmbH in ein Insolvenzverfahren geraten, werde auch die Lage für die Stiftung bedrohlich. Hensel: „Das Geld, das der Finanzierung der Seniorenheime dienen sollte, wäre weg.“ Deswegen müsse eine Insolvenz „mit aller Macht“ vermieden werden.
Eigene Fehler in dieser Sache sieht Hensel nicht: „Der Aufsichtsrat hatte keinen direkten Einblick. Wir müssen informiert werden.“ Dies sei erst später auf Anfrage bei Sicking geschehen. tkl