„Hospital hat eine positive Prognose“
Die Geschäftsführung will den Antrag auf die Aussetzung von Zahlungen auch ohne die Zustimmung der Mitarbeiter stellen.
Kempen. „Die Ablehnung der Mitarbeiter ist bedauerlich, aber auch verständlich.“ Das war am Montag die Reaktion von Friedhelm Sicking, Geschäftsführer der Hospital-GmbH, auf das Nein der Belegschaft zu den Plänen, die Zahlungen von Urlaubs- und Weihnachtsgeld auszusetzen. „Schließlich verzichtet niemand gerne auf sein Geld“, ergänzte Sicking.
Trotzdem will er den Antrag auf Aussetzung der Zahlungen bei der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes stellen. „Es wird zwar ohne die Zustimmung der Mitarbeitervertretung bedeutend schwieriger“, so der Geschäftsführer. Die Maßnahme sei aber nötig. Andernfalls könnte es wie bereits von der WZ berichtet „am Ende des Jahres eng werden“.
Der Antrag der Hospital-Geschäftsführung hat bei der Kommission Erfolg, wenn er eine Dreiviertel-Mehrheit bekommt. Das Gremium besteht je zur Hälfte aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern. Laut Sicking ist die Zustimmung der Mitarbeiter aber nur ein Kriterium für die Kommission.
„Am wichtigsten ist sicher ein langfristiges Konzept für das Haus, das mit dem Antrag eingereicht wird“, erklärt der Geschäftsführer. Es müsse eine positive Prognose für das Krankenhaus geben. Und dies werde dem Kempener Hospital im Bericht eines Wirtschaftsprüfers bescheinigt.
Zudem wird die Arbeitsrechtliche Kommission auch über die Verhandlungen mit möglichen Partnern unterrichtet. Sicking: „Auch wenn die Verhandlungen unabhängig von den derzeitigen Problemen laufen, gehören mögliche Partnerschaften zum Konzept.“ Nach Informationen der Redaktion gilt weiterhin die Münsteraner Franziskus-Stiftung als aussichtsreicher Kandidat für eine Partnerschaft.
Wann die Caritas-Kommission über den Antrag des Hospitals entscheidet, ist laut Friedhelm Sicking ungewiss: „Wir werden den Antrag jetzt stellen. Danach kann das Verfahren schon ein paar Monate dauern.“
Unterdessen ist es dem Geschäftsführer „sehr wichtig“, die Handlungsfähigkeit des Hospitals deutlich zu machen: „Die Patienten werden von uns weiterhin bestens versorgt. Da muss keiner Bedenken haben.“