Lebensretter in vollem Einsatz
Beim Leistungsnachweis stellen 28 Teams ihr Können auf den Prüfstand. Mit Erfolg: Am Ende bestehen alle.
Kempen. Übung macht den Meister — oder eben auch die Meisterin. Katharina Späth ist eine von vier Frauen beim Kempener Feuerwehr-Löschzug und war am Samstag beim 27. Leistungsnachweis der Feuerwehren im Kreis Viersen dabei.
Traditionell findet dieser in Kempen statt — seit drei Jahren an der neuen Feuerwache an der Heinrich-Horten-Straße. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Übung, nicht um Wettkampf oder Prüfung. Das Ziel: definierte Leistung erbringen und effiziente Zusammenarbeit im Team optimieren. Das nahmen in diesem Jahr 234 Feuerwehrleute, unterteilt in 28 Gruppen, in Anspruch. Auch Gäste aus benachbarten Städten und Kreisen waren dabei.
Alle, darunter 30 Doppelstarter, nahmen erfolgreich teil und bestanden den Leistungsnachweis. Dazu gehörten eine Angriffsübung, ein Fitness- und ein Wissenstest sowie das Legen von jeweils drei Knoten und Stichen.
„Der Helm entstellt“, sagt Hauptbrandmeister Christian Schmidt vom Löschzug Kempen und lacht. Denn kurz zuvor hatte ihn seine zweijährige Tochter Lana fast nicht erkannt: „Papa, bist Du das?“ — Ja, er war’s. Und neben dem freiwilligen Einsatz bei der Kempener Wehr rettet er auch noch beruflich Menschenleben: „Ich bin Berufsfeuerwehrmann in Krefeld“, sagt Schmidt.
Bei der Angriffsübung haben die Feuerwehrleute fünf Minuten Zeit, eine vorgegebene Aufgabe zu meistern. Es müssen Schläuche, die sogenannten Rohre, aneinander angeschlossen und der Wasserstrahl aufs Feuer gerichtet werden. „Ihr müsst uns gleich anfeuern“, forderte indes ein Feuerwehrmann aus Grefrath von Lana und den anderen Zaungästen. Besonders spannend war es zu beobachten, wie die Zusammenarbeit funktioniert.
Die einzelnen Posten erkennen Wehrleute an den verschiedenfarbigen Leibchen mit Symbolen, die sie beim Einsatz tragen. So steht das blaue Leibchen mit einem „W“ für Wassertrupp, ein rotes „A“ für Angriff und ein gelbes „F“ für Schlauchtrupp.
Fit müssen sie sein, die Blauröcke. Das stellten sie beim Hindernisparcours unter Beweis. Und Köpfchen bewiesen sie beim Wissenstest mit je drei möglichen Antworten. Lebensrettende Sofortmaßnahmen waren neben Gefahren der Einsatzstellen und Begriffen im Feuerwehrwesen Thema.
Besonderer Augenmerk galt dem neuen Notarzteinsatzfahrzeug, einem schicken BMW. „Da verraten wir noch nix“, hieß es. Das Auto, ein SUV, wird am Mittwoch offiziell in Dienst genommen.