Kempen Hospital startet Tagesklinikprojekt
Der Abriss des ehemaligen Personalwohnheims soll Ende Februar abgeschlossen sein.
Kempen. Auf dem Gelände des Krankenhauses hat der Abriss des früheren Personalwohnheims begonnen. Damit geht Hospital-Betreiber Artemed nun ein Projekt an, von dem bereits seit Ende 2014 die Rede ist. Nach dem Abriss der leerstehenden Gebäude, der Ende Februar abgeschlossen sein soll, wird dort ein Neubau entstehen. Auf Anfrage bestätigten Artemed und der Landschaftsverband Rheinland (LVR), dass im Neubau eine psychiatrische Tagesklinik mit 20 Plätzen entstehen soll. Sie sollen an die Landesklinik in Süchteln angekoppelt werden.
„Die Mietkonditionen werden zurzeit beim Landschaftsverband geprüft“, lautet die Stellungnahme zum Stand der Verhandlungen zwischen Artemed und LVR. Insgesamt sei die Vermietung der Flächen „weit gediehen“. Die Krankenhausplanung NRW sehe vor, dass die Süchtelner LVR-Klinik künftig 40 dezentrale tagesklinische Plätze anbieten kann. Neben den 20 Plätzen am Kempener Hospital seien 20 weitere in Nettetal in Planung. „Die Einrichtung der tagesklinischen Plätze in Kempen und Nettetal dient der Verbesserung der wohnortnahen psychiatrischen Versorgung und erhöht den Anteil der teilstationären an der Gesamtversorgung. Gleichzeitig wird ein Versorgungsangebot in den Städten etabliert“, teilen Artemed und LVR mit.
Bereits Anfang 2015 hatte Clemens Guth, Artemed-Geschäftsführer, gegenüber der WZ erklärt, dass in dem Neubau eine Klinik zur ambulanten Therapie für psychisch Kranke entstehen soll. Behandelt werden sollen dort beispielsweise Patienten mit Depressionen oder psychischen Angstzustände. Entsprechende Einrichtungen der Erwachsenenpsychiatrie betreibt die LVR-Klinik am Hauptstandort in Süchteln sowie in Mönchengladbach. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie gibt es LVR-Tageskliniken in Süchteln, Neuss, Krefeld, Heinsberg und Mönchengladbach.
Das ehemalige Personalwohnheim an der Von-Broichhausen-Allee steht seit der Übernahme durch Artemed 2012 weitgehend leer. Damals entschloss sich der Konzern, die Büros der Verwaltungsmitarbeiter und Geschäftsführung in das Hauptgebäude des Krankenhauses zu verlegen. Unter Führung der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist war die Verwaltung im früheren Schwesternwohnheim untergebracht. Die Wohnungen in dem Gebäudekomplex waren für das Artemed-Personal nicht mehr vonnöten.
Schlechte Nachrichten gibt es für alle Kempener, die sich möglicherweise um die Zukunft eines Mosaik-Kunstwerkes am Mauerwerk des Personalwohnheims machen. Dort ist die Heilige Elisabeth, die sich der Legende nach für Arme und Kranke eingesetzt hatte, abgebildet. „Die Heilige Elisabeth kann nicht gerettet werden. Der Zustand der einzelnen Kacheln ist derart schlecht, das sie beim ,Retten’ brechen würden“, heißt es aus der Artemed-Pressestelle. „Das haben wir durch Steinmetz- und Mosaiklegemeister prüfen lassen.“