Hospital zum Heiligen Geist: Förderkreis stellt sich neu auf

Weil Artemed nun Inhaber ist, musste eine neue Satzung her. Die Altenheime sollen mehr unterstützt werden.

Kempen. Der Förderkreis der Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“ hat bei seiner Mitgliederversammlung die Weichen für die Zukunft gestellt. Im Mittelpunkt der Versammlung, zu der mehr als 80 von derzeit 319 Mitgliedern gekommen waren, stand eine Änderung der Vereinssatzung. Diese ist notwendig, weil das Hospital mit der Artemed-Klinikgruppe seit Januar 2012 einen privaten Träger hat.

„Wir als privates Unternehmen dürfen keine Spendenquittungen ausstellen“, erklärte Dr. Clemens Guth, Geschäftsführer des Hospitals, als Gastredner. „Trotzdem möchten wir die gute Zusammenarbeit mit dem Förderkreis fortsetzen“, so Guth.

Zur Satzungsänderung holte man sich externen Rat von Stefan Stolte (Stifterverband Essen). Er zeigte den Mitgliedern einen „Weg um die Ecke“ auf: Der Förderkreis wird seine Spenden künftig nicht mehr direkt ans Hospital leiten, sondern zunächst an die Universität Düsseldorf.

„Bekanntlich sind wir ein Lehrkrankenhaus der Uni. Ihre Spenden werden deshalb für die Ausbildung von Ärzten und Pflegepersonal in unserem Haus verwendet“, erklärte Guth. Diese Vereinbarung habe man mit der Heinrich-Heine-Universität getroffen. Guth versicherte den Förderern, dass das Geld in Kempen ankommen wird. Die Satzungsänderung wurde einstimmig angenommen.

Weil das Krankenhaus in privater Hand ist, will sich der Förderkreis künftig noch mehr auf die Unterstützung der beiden Altenheime Von-Broichhausen- und St. Peter-Stift konzentrieren. Die beiden Häuser sind weiterhin in der Hand der Hospital-Stiftung.

Diese Unterstützung wird in den nächsten Jahren besonders nötig sein, wie Bürgermeister Volker Rübo, Vorstandsmitglied der Stiftung, deutlich machte. „Wir stehen vor großen Herausforderungen“, sprach Rübo den notwendigen Umbau des Von-Broichhausen-Stiftes an.

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass der Anteil der Zweibett-Zimmer in Pflegeheimen ab 2018 nur noch maximal 20 Prozent betragen darf. „Um diese Vorgaben zu realisieren, müssen wir dort etwa 40 Pflegeplätze abbauen“, sagte der Bürgermeister. Derzeit gebe es 149 Plätze im Von-Broichhausen-Stift, die stets „zu 99 Prozent belegt“ seien.

Weil es aber einen immer größeren Pflegebedarf in Kempen gebe, müsse ein Ausgleich geschaffen werden. Wie schon berichtet, soll ein neues Pflegeheim auf einem ehemaligen Tankstellen-Gelände am Heyerdrink — in Nachbarschaft zum Von-Broichhausen-Stift — Abhilfe schaffen. Laut Rübo wird derzeit an diesen Plänen gearbeitet. In den nächsten vier bis fünf Jahren soll dort ein Haus mit etwa 80 Pflegeplätzen entstehen. „Das würde bedeuten, dass wir unsere Kapazitäten insgesamt um etwa 40 Plätze erhöhen werden“, sagte Volker Rübo.

Konkrete Zahlen zur Finanzierung nannte der Bürgermeister nicht. „Es steht aber eine gigantische Summe an“, so Rübo, da die Vorgaben der Landesgesetzgebung erfüllt werden müssten. Die Kosten blieben aber am Träger hängen.

Viel Geld hat auch der neue Krankenhaus-Betreiber Artemed in den vergangenen Monaten bewegt. Das stellte Tim Kolwitz, Kaufmännischer Leiter, in seinem Vortrag heraus. Allein für die Einrichtung der Wirbelsäulenchirugie mit Chefarzt Dr. Kai Michael Scheufler sei eine „hohe sechsstellige Summe“ investiert worden.

Mit Blick auf weitere Zahlen wurde er aber nicht konkret. Im Sommer stehe auf den Stationen B 2 (internistische) und B 3 (chirurgische) Kernsanierungen an: neue Türen, neuer Anstrich und „eine Nasszelle für jedes Zimmer“ sind nur drei Dinge von vielen, die verändert werden sollen.