Grefrath Im Zickzack durch und über Stangen
Der IRJGV lud zum Agility-Turnier für Hunde nach Grefrath ein. Bei dem sportlichen Termin waren auch die Halter gefordert.
Grefrath. Pino und Bonzo, zwei zehnjährige Yorkshire-Terrier, Pudel und Dackel, standen etwas traurig hinter der Einzäunung. Sie sahen nur zu, wie ihre kleineren und größeren Artgenossen durch den Parcours hasteten. „Die zwei sind schon etwas in die Jahre gekommen, laufen nicht mehr auf großen Turnieren“, sagte Halterin Sabine Tönges aus Wachtendonk. Etwa 50 Hunde, in Mini- und Maxi-Gruppen aufgeteilt, waren aber noch topft. Sie machten bei einer großen Agility-Prüfung des Internationalen Rasse-, Jagd- und Gebrauchshundeverbandes (IRJGV) mit.
Ausrichter war auf dem Gelände am Bronkhorster Weg die Grefrather Ortsgruppe des IRJGV. „Eigentlich hatte ich ein gutes Gefühl“, sagte eine Mönchengladbacherin. Sie war gerade mit ihrem fünfjährigen Mischling Baxter, einem Mix aus Collie und Münsterländer, im Parcour gewesen. Baxter musste leider im ersten Durchgang disqualifiziert werden; er war eine Hürde von der falschen Seite angesprungen.
Auf dem Turniergelände stand am Rand eine kleine Zeltstadt. Dort hatten die Halter aus den insgesamt sechs Gruppen (neben Grefrath: Lübbecke, Versmold, Senden, Hagen, Mönchengladbach) ihre Quartiere bezogen. Dort gab es auch Boxen für die Vierbeiner, die sich darin für die nächste Übung etwas konzentrieren konnten.
Jeder Hund, die 39 Maxis (mit einer Schulterhöhe über 43 Zentimeter) und die elf Minis (unter 43 Zentimeter), musste zweimal ran. Es war schon einiges, was den Hunden an Wendigkeit und Schnelligkeit abverlangt wurde. Der erste Parcours bestand aus 20 Hindernissen, war 170 Meter lang. In der richtigen Reihenfolge mussten mehrere Hürden, Slalomstangen, Steilwände, Laufstegs und Tunnelläufe bewältigt werden. Bei den Minis waren die Hürden 30 Zentimeter hoch, bei den Maxis 60.
Und mittendrin stand die 29-jährige Richterin Franziska Meller. Auch ihr tat es weh, wenn Hunde verweigerten, das falsche Hindernis übersprangen oder Hürden herunterfielen. Dafür gab es natürlich Strafpunkte, bis hin zur Disqualifikation. „Das war mein erstes Turnier und es hat mir und meinem Hund großen Spaß gemacht“, sagte Katrin Sandfuchs aus Senden. Seit etwa einem dreiviertel Jahr machte sie mit ihrer Luna den Agiliy-Sport. Luna machte bei der ersten Prüfung keinen Fehler, lief auch vor der erlaubten Zeit von 61 Sekunden über die Ziellinie. An die Bestzeiten kam Luna aber nicht ganz heran. So schaffte der Bottroper Max Formella mit dem neunjährigen Beauceron-Mischling Luke bei den Maxis mit 34 Sekunden im ersten Durchlauf ein Spitzenergebnis. Aber auch der kleine Fan-Club der Straelerin Sabrina Beuermann (22) freute sich: Devil, ihr sechsjähriger Australien Sheppard, hatte es fehlerfrei in 45 Sekunden geschafft.
Da sie das eigene Turnier durchführten, hatten Grefraths Hundesportler zum Teil andere Aufgaben. So stand unter anderem der zweite Vorsitzende Karl-Heinz Husmanns am Grill, die in den Vorjahren mit Aika sehr erfolgreiche Agily-Sportlerin und Trainerin Petra Herrmann saß überwiegend am Computer.
Am Abend wurden dann die Besten ausgezeichnet. Da, hatten sich die Hunde, die vorher die verschiedenen Parcours nicht kannten und auch nicht mittendrin mit Leckerchen oder Spielzeug angespornt werden durften, die Leckerlis von Frauchen oder Herrchen redlich verdient.