In Kempen feiern die Massen
Das tolle Wetter bescherte den Machern ein bestens besuchtes Altstadtfest.
Kempen. Auf Lebkuchenherzen, die auf dem Buttermarkt feilgeboten wurden, stand in großen Zuckerguss-Buchstaben „My Sunshine“. Ungetrübter Sonnenschein prägte das Altstadtfest und seine vielen Besucher: Überall glückliche Gesichter — kein Wunder, zeigte sich der Wonnemonat Mai am Samstag und Sonntag doch von seiner besten Seite. Und weil der Mensch ja bekanntlich nicht allein von Liebe, Luft und Sonnenschein leben kann, gab es ein riesiges kulinarisches Angebot.
Die Bands, die auf der Buttermarkt-Bühne standen, kamen sehr gut an. Die Formation „La Cubana“ bot am Samstag heiße Rhythmen. Schnell war die Scheu überwunden und das Pflaster vor der Bühne wurde für etliche Besucher — und vor allem Besucherinnen — zur Tanzfläche.
Das Altstadtfest hatte am Freitagabend vielversprechend mit dem Auftritt der Band „Cover Company“ begonnen. Der Samstag startete mit Dudelsack-Klängen. Die Teilnehmer der Highland-Games kamen zu Buttermarkt, begleitet von „White Hackle Pipe & Drums“ aus Süchteln und der Formation „Isle of Cumbrae Pipe & Drums“, die auch zu vorgerückter Stunde noch einmal auftreten sollten.
Mittelpunkt des Altstadtfestes, das von Anfang an gut besucht war, war der Buttermarkt. Auf der Kuhstraße ging es merklich beschaulicher zu. Das ärgerte Olaf Michels vom Verein „Ein Regenbogen für Afrika“, der sonst an zentralerer Stelle für sein Projekt, die Unterstützung eines Kindergartens in Südafrika, werben durfte. Selten nur war das Scheppern der Dosen zu hören, weil fast niemand da war, der auf die Dosen zielte.
Auf der Ellenstraße lockte das „Kunstzentrum Kempen“ Menschen mit einer kreativen Ader. „Bewerbungen erwünscht“, war auf einem Schild zu lesen. „Geschäftsnachfolger(in) gesucht“, war am Stand des „Mobilen Nähkörbchens“ zu lesen, wo es Teddys und andere niedliche Plüschtiere gab. Einen Nachfolger für den Modeladen „Vögele“ gibt es bereits: „Miller & Monroe“ feierte am Samstag Geschäftseröffnung und Filialleiterin Gabi Tönis zeigte sich am Abend sehr zufrieden: „Der erste Tag war sehr positiv.“
Man konnte wegen des tollen Wetters aufs Altstadtfest gehen oder wegen der vielen netten Menschen, aber es gab auch sehr rationale Gründe: Immer wieder wurde auf Sonderangebote hingewiesen wie dieses: „20 Prozent auf alle Jacken und Mäntel.“
Bernd Casaretto aus Mönchengladbach verkaufte Schilder mit zum Teil fast schon philosophisch klingenden Lobhudeleien vornehmlich über Ehepartner und Eltern — das ideale Geschenk zum Vater- und Muttertag. Arun Das Gupta war mit seinem Streetfood-Wagen nicht aus Indien, sondern aus Krefeld vorgefahren. Dort gab es so leckere Sachen wie Kartoffelbällchen in Kichererbsenmehl.
Woanders lockten Erdbeerbowle, Schafskäse, heißer Backfisch, Flammlachs, Süßkartoffel-Fritten und Vieles mehr. Die Außengastronomie hatte gut zu tun und auch gestern waren die Geschäfte geöffnet. Kurzum: Das Altstadtfest war ein voller Erfolg.