„Stunde der Wintervögel“ im Kreis Viersen Mehr Ringeltauben als im Vorjahr gezählt

Kreis Viersen · Bei der „Stunde der Wintervögel“ haben sich im Kreis Viersen diesmal 360 Vogelfreunde beteiligt.

Die Ringeltaube landete bei der „Stunde der Wintervögel“ im Kreis Viersen auf Rang 3 – im Vorjahr lag sie noch auf dem siebten Platz.

Foto: Carsten Pfarr

(msc) Der Haussperling – auch schlicht Spatz genannt – ist in den Gärten im Kreis Viersen wieder der „Platzhirsch“. Das zeigt die Auswertung der Daten, die Interessierte bei der „Stunde der Wintervögel“ gesammelt haben und die der Naturschutzbund Nabu jetzt veröffentlicht hat. Mit 1087 Sichtungen in der Hälfte der Gärten führt der Haussperling wieder die Top 10 im Kreis Viersen an.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist laut Nabu Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und fand im Januar bereits zum 15. Mal statt. Der Nabu und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogel- und Naturschutz hatten Naturfreundinnen und -freunde aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu beobachten. Im Kreis Viersen wurden in 271 Gärten insgesamt 7836 Vögel gezählt, 360 Personen machten mit. Bundesweit beteiligten sich knapp 122 000 Menschen.

Dicht hinter dem Haussperling folgt im Kreis Viersen die Kohlmeise, die 904 Mal gezählt wurde – wobei sie in 86 Prozent der Gärten gesichtet wurde. Während beide Arten im Vergleich zum Vorjahr etwa 20 Prozent weniger häufig vorkamen, schiebt sich auf Platz 3 die Ringeltaube mit einem Plus von satten 72 Prozent. 732 Mal wurde sie gezählt (in 58 Prozent der Gärten), im vergangenen Jahr lag sie im Kreis Viersen mit 515 Exemplaren noch auf Rang 7.

Woher diese erhöhte Zahl der Ringeltauben kommt, verrät die Statistik nicht. Bundesweit hat die „Stunde der Wintervögel“ ergeben, dass sich Haussperling sowie Kohl- und Blaumeise rarer machen. Im Kreis Viersen folgt die Blaumeise auf Rang 4 mit 689 Sichtungen, dahinter, auf Platz 5, folgt die Amsel mit 556 Exemplaren. Auch ihre Anzahl ging im Kreis Viersen um etwa 17 Prozent zurück.

„Im vergangenen Sommer wurden uns viele kranke und tote Amseln gemeldet, die im Verdacht standen, mit dem Usutu-Virus infiziert gewesen zu sein. Das könnte dazu geführt haben, dass zur Vogelzählung weniger Amseln zu sehen waren“, sagt Nabu-Vogelschutz-Experte Martin Rümmler zu den bundesweiten Zahlen. „Aber auch der Haussperling kämpft trotz seines ersten Rangs auf der Liste der häufigsten Wintervögel zunehmend mit den Konsequenzen städtebaulicher Maßnahmen. Als Gebäudebrüter ist er auf Nischen und Spalten angewiesen, die bei Sanierungen oft geschlossen werden“, sagt Rümmler.

Auf Platz 6 folgt im Kreis Viersen die Elster. Sie wurde 494 Mal gezählt, die Dohle auf Rang 7 kam auf 476 gezählte Exemplare, Platz 8 belegt der Buchfink (437 Exemplare), auf Platz 9 liegt das Rotkehlchen (317) und auf Platz 10 der Feldsperling (268).