In St. Tönis gibt’s Shampoo für Autos

Die Brüder Yves und Sebastian Szarzek betreiben an der Marktstraße das Geschäft „Teile-Fuxx“. Werkstätten und Privatleute aus der Region gehören zum Kundenstamm des Zubehörlieferanten.

Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. Auf die Frage, was er in seiner Freizeit macht, antwortet Yves Szarzek lakonisch: „Arbeiten.“ Der 30-Jährige betreibt zusammen mit seinem vier Jahren jüngeren Bruder Sebastian den „Teile-Fuxx“ in St. Tönis. Gestartet ist das Viersener Brüderpaar im Dezember 2016 in den eigenen vier Wänden. Als diese zu eng wurden, zogen sie im vergangenen Oktober in die neuen Räume an der Marktstraße in Tönisvorst.

Das sei der „next step“ gewesen, sagt Yves Szarzek — „und mit Sicherheit nicht der ,last step’“. Anders ausgedrückt: Das Geschäft brummt. „Wir sind personaltechnisch an der Kapazitätsgrenze.“

Die GmbH bietet nach eigenen Angaben alles rund ums Auto an. Der geschäftsführende Gesellschafter, der wie sein Bruder 50 Prozent hält, nennt unter anderem Verschleißteile, Schmierstoffe und Pflegeprodukte. Auch das entsprechende Werkzeug gehört zum Sortiment. Der Kundenkreis besteht vor allem aus Kfz-Werkstätten. Laut Yves Szarzek sorgen diese für mehr als 90 Prozent des Gesamtumsatzes. Aber auch immer mehr Privatleute kämen, die für ihren Wagen beispielsweise Schwämme oder Shampoo kauften. Richtig gelesen: Es gibt auch Shampoos für Autos.

Yves Szarzek über die Idee zur Gründung der Zuliefererfirma

Rund 3000 verschiedene Produkte habe man auf Lager. Das Ladenlokal hat etwa 120 Quadratmeter. Um der wachsenden Nachfrage Herr zu werden, wurde bereits das Personal aufgestockt. Derzeit besteht das gesamte Team aus fünf Leuten, „zeitnah“ sollen es sieben werden. Dazu gehören auch Fahrer, die Bestelltes ausliefern. Und das in einem Umkreis von etwa 30 Kilometern, beispielsweise nach Düsseldorf. „Die Werkstätten bestellen täglich bei uns“, erklärt der Chef.

Während Sebastian Szarzek, gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann, aus der Branche kommt, ist sein Bruder eher ein Quereinsteiger. Er hat in Krefeld einen Master in Wirtschaftsingenieurwesen gemacht.

„Mein Bruder lag mir seit Jahren mit dem Thema in den Ohren“, sagt Yves Szarzek und lacht. Irgendwann habe er sich dann zu folgendem Schritt entschlossen: „Ich helfe dir beim Aufbau des Geschäfts und bin dann wieder raus.“ Es sollte anders kommen. „Inzwischen bin ich mittendrin.“ Es habe ihm schlicht zu gut gefallen.

Das „Fuxx“-Team besteht aus „Autofanatikern“. Auch Yves Szarzek hat schon in frühester Jugend geschraubt. In der GmbH ist er allerdings vor allem fürs Kaufmännische zuständig, während Bruder Sebastian die Technik im Blick hat. Derzeit ist das Duo täglich von 6 bis 22 Uhr vor Ort. „Das gehört nun einmal dazu“, sagt der 30-jährige Unternehmer. Und er klingt nicht erschöpft, sondern begeistert.