Iranisch-israelisches Ensemble und Orgel-Virtuosin
Das Motto der diesjährigen Muziek Biennale lautet „Verboten“. Tickets für drei Konzerte gibt es ab heute.
Kempen. Für gleich drei Kempener Veranstaltungen, die im Rahmen der diesjährigen „Muziek Biennale“ stattfinden, beginnt am heutigen Samstag um 11 Uhr der Kartenverkauf an der Kasse im Kulturforum Franziskanerkloster, und zwar für die Konzerte des Ensembles „Sistanagila“ (5. September), des Landesjugendchors NRW (9. September) und der Organistin Barbara Dennerlein (19. September). Alle Konzerte, Beginn jeweils 20 Uhr, finden in der Paterskirche im Kulturforum statt.
„Verboten“ lautet das Motto der diesjährigen Biennale-Ausgabe, die sich in zahlreichen Veranstaltungen mit dem Überschreiten von (nicht nur musikalischen) Grenzen, mit Tabu-Brüchen, mit Musik im Spannungsfeld zwischen strengem Regelwerk und wagemutigem Pioniergeist befasst.
Das alles gilt nach Angaben der Organisatoren geradezu exemplarisch für das Konzert des Ensembles „Sistanagila“. Die in Berlin lebenden Musiker suchten mit ihrem Projekt gezielt den Dialog, das Miteinander. „Was unter weltpolitischen Gesichtspunkten derzeit als ein ,No Go’ zwischen den Staaten Israel und Iran zementiert zu sein scheint, gelingt den Musikern wie geradezu selbstverständlich“, heißt es. Gemeint ist: „Aufeinander zugehen, einander zuhören und miteinander arbeiten.“ Zwei Iraner, zwei Israelis und eine Deutsche erkunden die Möglichkeiten einer gemeinsamen Musik, bringen ihre eigenen Biografien und Musizierstile ein, um etwas Neues zu schaffen.
Drei Tage später gastiert der Spitzenchor junger Stimmen in NRW in Kempen. Unter Mitwirkung der hiesigen Organistin Ute Gremmel-Geuchen und des Moderators Wolfgang Kostujak präsentiert er mit dem Programm „Entartet“ Werke, die zur Zeit des Nationalsozialismus verboten waren, darunter Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy, Paul Hindemith und Hugo Distler.
Mit ganz anderen Tönen lockt Deutschlands „First Lady an der Hammond-Orgel“: Barbara Dennerlein zählt schon seit Jahrzehnten zur internationalen Jazz-Elite. Sie spielt weltweit in den angesagten Clubs, auf großen Festivals, in klassischen Konzertsälen, aber auch regelmäßig in Kirchen.
Seit ihrem ersten Kirchenorgelkonzert bei den Würzburger Bachtagen 1994 beschäftigt sie sich intensiv auch mit der Kirchen- und Konzertorgel. In Kempen wird sie ihr hochvirtuoses Spiel sowohl an ihrer mit MIDI-Technik erweiterten Hammond-Orgel als auch an der Königorgel der Paterskirche hören lassen mit einem Repertoire von großer Bandbreite: Swing und Bebop gehören ebenso dazu wie Blues, Latin, Funk und Soul.
Die Preise für diese Konzerte bewegen sich zwischen 10,50 und 19,50 Euro im Vorverkauf. Die Tickets sind erhältlich an der Kasse im Kulturforum Franziskanerklosrer an der Burgstraße 19, Tel. 02152/917 264. Red
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