Kempen Judenstraße: Endlich ist alles fertig
Die Bauarbeiten sind drei Wochen früher als geplant beendet. Das wird am 26. August gefeiert.
Kempen. Rund eineinhalb Jahre war die Judenstraße eine Baustelle, aber jetzt ist sie fertig — und das drei Wochen früher als ursprünglich geplant. Deshalb gab es gestern beim Ortstermin auch nur zufriedene Gesichter. „Anfangs hatten wir Sorgen, die Baustelle könnte sich lange hinziehen, aber durch die hervorragende Planung hat es funktioniert“, resümierte Bürgermeister Volker Rübo.
Hilfreich war dabei offensichtlich, dass die Stadt die komplette Planung für den Straßenbau selbst übernommen hatte. „Sonst hätte es wohl nur einen Nullachtfünfzehn-Entwurf gegeben“, so Rübo. Wichtig war auch, dass sich alle Beteiligten schon sehr früh zusammengesetzt hatten. „Wir sind so früh gestartet, wie bei keiner anderen Baumaßnahme. Das hat sich ausgezahlt“, sagt Norbert Sandmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Kempen. Diese hatten in nur acht Monaten die Tiefbauarbeiten mit dem Umbau für neue Fernwärme-, Gas- und Stromleitungen erledigt.
Derzeit werden noch letzte Kleinigkeiten bearbeitet. Bis Ende der Woche sollen aber auch die Fahrradständer wieder stehen sowie Blumenkübel und Bank neben dem Pfarrhaus wieder aufgestellt sein. Spätestens im Herbst werden dann vor dem Pfarrhaus noch zwei Gleditschien gepflanzt — das sind sommergrüne Bäume mit weit ausladenden Ästen.
Erstaunlich war während der langen Bauzeit auch das friedliche Miteinander von Stadt, Einzelhändlern und Anwohnern. „Es sind sogar Leute zu mir in den Laden bekommen und haben sich bedankt“, sagt Stefan Bunse von der Interessengemeinschaft Judenstraße. Für ihn ist das Ergebnis dann auch die „schönste Fußgängerzone der Welt“.
Dabei hatte es im Vorfeld Diskussionen um die Auswahl des neuen Pflasters gegeben. Die Politik hatte sich erst nach langen Diskussionen entschieden. Anlieger wollten vor allem verhindern, dass der Stein verwendet wurde, der rund um den Klosterhof verlegt worden war. Am Ende entschied man sich für einen grobkörnigen Stein. Dieses Pflaster soll später auch eingesetzt werden, wenn weitere Straßen in der Innenstadt neue Leitungen und Kanäle brauchen. Das ist aber in den nächsten Jahren nicht zu erwarten.
Insgesamt hat die Sanierung der Judenstraße rund eine Million Euro gekostet — alleine rund 370 000 kostete die Stadt der Kanalbau. Die Stadtwerke investierten circa 450 000 Euro in den Austausch der Versorgungsleitungen.
Das erfolgreiche Ende der Arbeiten auf der Judenstraße soll bald gebührend gefeiert werden. „Am 26. August wird es ein Abschlussfest geben“, verrät Bunse. Das genaue Programm stellt die Interessengemeinschaft Judenstraße derzeit noch zusammen. Klar ist aber schon, dass das Fest nachmittags beginnt und sich bis in den Abend hineinzieht. Einen festen Programmpunkt verrät Bunse dann aber doch. Es wird eine Modenschau geben.