Kaldenkirchen: Ist der Hallenboden zu glatt?
Der TSV Kaldenkirchen sagt das für Samstag geplante Badminton-Turnier ab: Rutschgefahr. „Alles in der Norm“, sagt die Stadt.
Kaldenkirchen. Erst zu schmutzig - dann zu sauber? Das für Samstag geplante Badminton-Turnier des TSV Kaldenkirchen in der Turnhalle der Realschule am Kornblumenweg wurde abgesagt. Der Boden sei zu glatt, urteilte Abteilungsleiterin Änne Wilken. Er sei deshalb nicht gefahrlos bespielbar.
Vor zwei Jahren noch gab es in der Seenstadt reichlich Ärger, weil die damalige Reinigungsfirma Gewa mit ihrer Arbeit nicht nachkam. Vor allem die Schulen litten darunter. Die Breyeller Grundschule wurde sogar wegen mangelnder Hygiene vorübergehend geschlossen.
Das änderte sich, als im Februar 2009 ein Firmen-Trio - Unternehmen aus Düsseldorf, Gelsenkirchen und Geldern - die Reinigung der öffentlichen Gebäude übernahm. Und das wohl so gründlich, dass die TSV-Übungsleiterin nun eine Gefahr für ihre Sportler sieht. Die Halle wird von der Winkels Servicegesellschaft mbH aus Geldern geputzt.
Bei der Stadt hingegen winkt man ab. Pressesprecher David Lüngen sagte am Freitag auf WZ-Anfrage: "Es hat in dieser Woche eine so genannte Trittsicherheits-Messung stattgefunden. Dabei wurde ein Wert unter Betriebsbedingungen von 0,43 µ (siehe Kasten) gemessen."
Lüngen verweist auf die Din-Vorschrift für Sportböden, die einen Gleitreibungswert von mindestens 0,4 und maximal 0,6 vorschreibt. Lüngen: "Damit liegt der gemessene Wert im Rahmen der Anforderung. Zur Sicherheit wird am Montag eine weitere Messung durchgeführt."
Bei der Fläche handelt es sich, so der Pressesprecher, um einen Linoleum-Boden. Er wurde vor zwei Jahren verlegt. Auch habe die Reinigungsfirma eine Pflegeanleitung für den Belag erhalten. "Im April fand die erste Grundreinigung des Bodens statt. Danach gab es zunächst auch seitens der Schule Hinweise auf eine stärkere Glätte", sagt Lüngen. Doch zurzeit sähen die Sportlehrer der Realschule keinen Grund zur Reklamation. Der Sportunterricht finde ohne Einschränkungen statt.