Kaldenkirchen: Sport und Verkehr im Fokus

130 Interessierte kamen zur ersten Versammlung der Initiative. Die Anzeichen mehren sich, dass sie am 30. August als Wählergemeinschaft antritt.

Kaldenkirchen. "Wir wollen Veränderungen. In der Vergangenheit ist einiges versäumt worden. Wir streben eine gerechtere Verteilung an", formulierte es Hans Overhage (59). Er ist einer der Initiatoren der "Aktiven Bürger für Kaldenkirchen" (ABK).

Zur ersten Info-Veranstaltung kamen 130 Besucher ins Lokal "Zur Mühle", davon sicherlich zwei Drittel Mitglieder des TSV Kaldenkirchen. Im Mittelpunkt standen die Themen Sportstätten und Straßenkonzept.

Heinz Gerd Färvers (67) betonte, für ihn sei das Maß voll gewesen, als die "Stadtspitze" nicht gewillt gewesen sei, das Angebot eines Investors anzunehmen, der die Jahn-Kampfbahn kaufen und dort Wohnhäuser errichten wollte. Mit dem Geld- die Rede war von rund 2,3Millionen Euro- wollte der TSV an anderer Stelle eine neue Sportanlage bauen.

Färvers unterstrich, man trete nicht im Auftrag des TSV auf. Kaldenkirchen habe Sportstätten-Probleme. Der Verein schiebe einen Sanierungsstau von 1,2Millionen Euro vor sich her. Seit Jahrzehnten müssten die Handballer in die Hallen anderer Ortsteile- deshalb müsse die Doppelturnhalle her.

Ortsvorsteher Andreas Bartsch (CDU) nahm zu vielen Fragen Stellung. Er listete die Projekte auf, die in Kaldenkirchen anstehen: Neubau Rettungswache (600.000 Euro), Doppelturnhalle am Schulzentrum (2,5 Millionen Euro), Sanierung Feuerwehrgerätehaus (300.000 Euro), Studentenwohnheim an der Ringstraße, Bau eines weiteren Gebäudes an der Ring-/Buschstraße, Mensa für Haupt- und Realschule (650.000 Euro), Ausbau Bushaltestelle am Schulzentrum (350.000 Euro), Bau Sauna-Park am Schwimmbad (2,6 Millionen).

Doch Bartsch blies der Wind ins Gesicht. Auf die Doppelturnhalle habe man ein Recht, war aus der Versammlung zu hören. Und: Warum erwarte man in Kaldenkirchen eine so starke Selbstbeteiligung des Fördervereins in Höhe von 500.000 Euro? In Lobberich sei davon keine Rede gewesen.

Der fraktionslose Ratsherr Jörg Hebben, der mit dem Mikrofon durch die Reihen ging, stellte fest, dass sich die meisten Fragen auf Verkehrsprobleme in Kaldenkirchen bezögen. Sind die neuen Verkehrsregelungen im Ortskern in Ordnung? Warum haben Lobberich und Hinsbeck Umgehungsstraßen, Kaldenkirchen aber nicht? Kann man die Knorrstraße als weitere Entlastung für Busch- und Ravensstraße ausbauen?

Overhage unterstrich, man wolle Veränderungen in Kooperation erreichen und den Ratsmitgliedern bei der Verwirklichung von Maßnahmen in Kaldenkirchen helfen. Ein Votum gab es bei der Versammlung zwar nicht, aber es schien deutlich, dass sich eine Wählergemeinschaft bilden wird, die zur Kommunalwahl am 30.August antreten will.

Abschließend bedankte sich Färvers für den "Rückenwind gegen Lobberich", den man an diesem Abend bekommen habe. Heute um 20 Uhr wird im Lokal "Tach", Kehrstraße 6, im Arbeitskreis weitergemacht.