Kempen Kamelle, Kostüme und Kicker auf Tour
Im Kendel-Geflüster geht es närrisch zu. Bald ist Karneval. Kinder, wie die Zeit vergeht — das kann man wieder auf dem Markt beobachten.
St. Hubert. Kein Rosenmontagszug in Kempen — das heißt es gibt einen Veilchendienstagszug in St. Hubert. Der traditionelle Kinderkarnevalszug „verkehrt herum“ findet am Dienstag, 13. Februar, statt. Das Besondere: Nicht etwa die Zugteilnehmer werfen Kamelle für die Zuschauer, sondern die kleinen Zugteilnehmer fangen Bonbons und Co. Um 9 Uhr treffen sich die Kinder der St. Huberter Grundschule kostümiert in ihren Klassen. Um 10.11 Uhr startet der Karnevalszug auf dem Schulhof am Hohenzollernplatz. Von dort geht es über die Hauptstraße bis zur Kreuzung am Marktplatz, über Breite Straße und Königsstraße. Der Zug endet gegen 11.11 Uhr wieder an der Schule. Die Kinder freuen sich über geschmückte Häuser am Rande des Zugweges und viele Schaulustige mit leckeren Naschereien.
Auch Prinz Rainer I. und Prinzessin Angelika I. werden sich unter die Zuschauer mischen und den Kindern Kamelle zuwerfen. Große und kleine Jecken dürften in diesem Jahr besonders mit den Hufen scharren. Schließlich hat es den Hüpperschen Zug schon zwei Jahre nicht gegeben. 2016 war er wegen des — letztlich ausgefallenen — Kempener Rosenmontagszugs nicht eingeplant. Und 2017 wurde in Kempen der Zug nachgeholt — und somit gab’s am Kendel keinen.
Die Straßengemeinschaft Heideröslein lädt in diesem Jahr wieder zu „Danz on Dollerei möt de Hei“ ins Forum St. Hubert am Hohenzollernplatz 19 ein. Der „kostümierte Partyalarm“ beginnt an diesem Samstag um 19.11 Uhr. Mit DJ Kossimo wird dann ordentlich gefeiert. Es gibt Showeinlagen und das Prinzenpaar Rainer I. und Angelika I. mit Gefolge zieht auf. Das schönste Einzel-, Paar- und Gruppenkostüm wird prämiert. Karten für Sitz- und Stehplätze gibt es zum Preis von acht Euro. Bei Frank und Karin Schubert unter Tel. 02152/6638 und bei Frank Leenen, Tel. 0172/2100494, kann man vorbestellen.
Echten Profi-Fußball konnten die Kicker des FC St. Hubert während ihrer Tour als Unicef-Botschafter erleben. Seit 1986 ist der Fußballnachwuchs regelmäßig unterwegs, um sich in Städten und Stadien für die Rechte der Kinder stark zu machen. Diesmal ging es nach Frankfurt. Der Leiter der Lizenzspieler-Abteilung Rainer Falkenhain hatte die Unicef-Kicker zum Bundesligaspiel der Eintracht gegen Borussia Mönchengladbach eingeladen. Zunächst ging es für die Mitglieder des FC St. Hubert aber zur Schaltzentrale des Deutschen Fußballbundes. Nach einem Besuch beim Landessportbund Hessen, in dessen Sportschule die Unicef-Kicker wohnten, ging es zur Commerzbank-Arena, in der die Eintracht gegen Borussia Mönchengladbach antrat. Rund 45 000 Zuschauer konnten den 2:0-Sieg der Eintracht mitverfolgen. Die Kicker vom Niederrhein waren allerdings ein wenig enttäuscht von der Leistung der Gladbacher.
Am Samstagmorgen gab es in der Arena ein Fotoshooting und anschließend wurde für die Kinderrechte gedribbelt. Auch die Frankfurter Profis statteten den kleinen Spielern einen Besuch ab und standen für ein Foto bereit. Beendet wurde die Erlebnistour am Nachmittag mit einem Freundschaftsspiel auf der Sportanlage der SG Frankfurt-Riederwald. Auch diesmal hatten Niederrheiner kein Glück gegen Hessen: In einem fairen Kinderfußballspiel unterlagen die Kicker aus dem Kendeldorf den Frankfurtern mit 4:3.
In St. Hubert ist es fünf nach zwölf. Diese Aussage ist kein Grund zur Sorge, sondern zur Freude. Denn in St. Hubert ist tatsächlich fünf nach zwölf — und das gleich zweimal am Tag. Denn die Uhr auf dem Markt geht wieder — wie der Niederrheiner sagt. Das Uhrwerk, das Werbering und Stadtwerken in den vergangenen Monaten wieder Kummer gemacht hatte, hat seinen Dienst wieder aufgenommen. Wie bereits geflüstert, stand der Zeitanzeiger über mehrere Wochen auf Punkt zwölf. Die Stadtwerke haben nun die Stromzufuhr überprüft. Diese war einwandfrei. Nun ist im Gerät etwas repariert worden. Und siehe da: Auf dem Markt steht die Zeit nicht mehr still.