Katholische junge Gemeinde in St. Hubert Die KjG St. Hubert öffnet ihre Türen wieder

Kempen · Die Leitung der Katholischen jungen Gemeinde St. Hubert bereitet sich auf die Wiederaufnahme der Gruppenstunden nach den Osterferien vor. Sie freut sich auf unternehmungslustige Kinder, mit denen sie gemeinsame Aktionen veranstalten kann.

Die KjG St. Hubert ist ab dem 26. April wieder geöffnet.

Foto: Norbert Prümen

Die Katholische junge Gemeinde (KjG) ist bundesweit vor Ort, der Schwerpunkt liegt auf der Kinder- und Jugendarbeit in der Kirche. Auch in St. Hubert hat sie Einhalt gefunden. In einem Dachstuhl gegenüber der St.-Hubertus-Kirche befindet sich der bunt gestaltete Raum der KjG. Hier treffen sich die Leiterinnen und Leiter. Sie planen Aktionen und Gruppenstunden. Diese sollen jetzt nach mehr als zwei Jahren Coronapause wieder aufgenommen werden.

Die Ursprünge der KjG in Deutschland gehen bis ins Jahr 1896 zurück, als in Düsseldorf der Katholische Jungmännerverband quasi als Vorgängerverband der Katholischen Jungmännergemeinschaft gegründet wurde. 1915 folgte die Gründung der Katholischen Frauenjugendgemeinschaft. Eine schwere Zeit durchlebte der Verband während der Herrschaft der Nationalsozialisten. 1939 wurde der Verband aufgelöst, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Katholische Jungmännergemeinschaft 1947 wiedergegründet.

Zusammen mit anderen Verbänden schloss man sich im gleichen Jahr zum Bund der deutschen katholischen Jugend zusammen. 1954 wurde die Katholische Frauenjugendgemeinschaft wiedergründet. Seit 1970 gibt es die Katholische junge Gemeinde. Junge katholische Männer und Frauen gestalten seit dieser Zeit das Leben in der Pfarrgemeinde und im Gemeinwesen bewusst gemeinsam.

„Es darf jeder kommen“, erklärt Jerome Giesen, der seit seinem sechsten Lebensjahr in der KjG St. Hubert Mitglied ist und mittlerweile eine Leiterrolle übernommen hat. Im Namen stecke zwar das Wort „katholisch“, aber alle Kinder – gleich welcher Konfession und Religion – sind willkommen. Davon zeugt auch die Regenbogenfarbe mit dem KjG-Zeichen, die den Tisch im Jugendraum bedeckt.

Regelmäßig finden Gruppenstunden statt. Hier wird gebacken oder gekocht, draußen werden Schnitzeljagden veranstaltet. Auch bei schlechtem Wetter geht der Spaß in der KjG nicht verloren. Es gibt genug Brettspiele. Ein großer Raum steht für alle möglichen Aktivitäten zur Verfügung. Da die KjG in St. Hubert eng mit dem Hauptsitz in Aachen verknüpft ist, können die Mitglieder auch auf das Aachener Angebot zurückgreifen. Ein Beispiel: Aus dem Eine-Welt-Arbeitskreis in Aachen kommen Austauschkorrespondenten, die mit den Kindern kolumbianisch kochen und typisch kolumbianische Spiele spielen.

Neben den Gruppenstunden gibt es weitere geplante Aktivitäten. Schlittschuhlaufen, Paddeln und Wettkampftage zusammen mit Gemeinden aus anderen Städten sind nur einige Beispiele aus dem Angebot der KjG St. Hubert. Jedes Jahr veranstaltet die KjG im Sommer ein Ferienlager. Dieses Jahr geht es für zwei Wochen nach Annen in die Niederlande. Es sind noch ein paar Plätze frei. Auf der Internetseite der St. Huberter KjG tickt ein Sekundenzähler rückwärts – die Vorfreude wird immer größer. Zwei Wochen wohnen die Teilnehmer in einem Selbstversorgerhaus in der Gemeinschaft, zwei Wochen, in denen man sich komplett vom Alltag lösen kann.

„Die KjG ist ein offener Ort für gute Laune. Hier findet man Freunde fürs Leben“, so Jerome. „Ich habe viele lustige Erinnerungen an meine Zeit in der KjG. Außerdem entsteht ein starkes Gemeinschaftsgefühl“, berichtet Leiterin Nina Lucassen, die ebenfalls mit sechs Jahren in die KjG eingetreten ist. Als Mitglied zahlt man 25 Euro im Jahr und erhält Vergünstigungen bei Fahrten und Aktionen. Die ersten Schnupperstunden sind kostenlos, ansonsten fallen 50 Cent für Getränke und Lebensmittel pro Gruppenstunde an. Die Leiter sind ehrenamtlich beschäftigt. Die KjG in St. Hubert ist häufig bei Sammelaktionen beteiligt. 2015 haben sie menschengroße Türme aus Kleidung für Flüchtlinge gesammelt. Es gab außerdem Bücher- und Handysammelaktionen, bei denen sie mit dem Medikamentenhilfswerk Action Medeor zusammengearbeitet haben. Auch bei der 72-Stunden-Aktion fasst das Team aus St. Hubert mit an. Gemeinsam gestalteten sie 2019 das Beet einer Kinder- und Jugendhilfe neu, auf dem es jetzt einen Barfußpfad und ein Kräuterbeet gibt. „Wenn es etwas gibt, versuchen wir, etwas zu machen“, erklärt Jerome. Die Leiter freuen sich schon jetzt auf den Start der Gruppenstunden nach der Coronapause und laden jeden Interessierten ein, vorbeizukommen.