Kein Geld mehr für Schulen?
Im Ausschuss wurde über Anschaffungen gesprochen. Wegen der Haushaltssperre wird es eng bei der Finanzierung.
Grefrath. Dürfen Politiker einfach von sich aus Schulgebäude begutachten? „Da erwarte ich, dass man sich mit der Schulleitung abstimmt“, machte Berrit Liebisch-Wiggert deutlich. Die neue Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Grefrath am Burgweg stellte sich im Schulausschuss am Montag im Rathaus Oedt offiziell vor. Zuvor war bekannt geworden, dass die Mitglieder einiger Fraktionen von sich aus Schulen einen Besuch abgestattet hatten.
„In den Schulen hat sich eine Menge getan“, lobte Kirsten Peters (CDU). Die Ausschuss-Vorsitzende schlug deshalb „eine Begehung der Grefrather Schulen“ vor, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Denn auf der Tagesordnung stand „Investitionen Schulen 2013“; es sollte um Geld für Anschaffungen und Verbesserungen gehen.
So braucht die Schule an der Dorenburg (Sekundarschule) Ausstattungen für einen Technikraum, die 27 000 Euro kosten sollten, dazu für die Aula Tische und Bänke zum Preis von 7000 Euro. Die Gemeinschaftsgrundschule Oedt meldete Bedarf für ein Spezialregal an, Kosten: 3000 Euro. Allerdings hatte Bürgermeister Manfred Lommetz vorher schon schriftlich angemerkt, wegen der Haushaltssperre „können die beantragten Maßnahmen alle nicht realisiert werden.“
Schließlich wandte Hans-Joachim Monhoff (SPD) ein, auch die „Raumsituation Offene Ganztagsschulen“ sei zu prüfen. Er beantragte auch im Namen von Grünen und FDP eine Verschiebung des Themas: „Wir haben Beratungsbedarf.“ Und gab zu, einige Schulen seien von den drei Fraktionen bereits besucht worden. Das wiederum kritisierte Peters als „nicht günstig“, man solle lieber gemeinsam vorgehen.
Nun wollen sich Vertreter aller Fraktionen im Oktober vor Ort ein Bild in den Schulen machen — in Abstimmung mit den Schulleitungen, wie es Liebisch-Wiggert anmahnte. Die 47-jährige Schulleiterin, die aus dem Sauerland stammt, setzt „auf offene Gespräche und Kooperation“. Dazu gehöre „Transparenz von allen Seiten“, eben auch wenn Politiker Schulen besuchen wollen.