Kultur in Kempen CDU macht Druck bei Sanierung von Kulturforum

Kempen · Im Kulturforum Franziskanerkloster in Kempen laufen seit über einem Jahr die Arbeiten zur Renovierung des ersten Obergeschosses. Die CDU will nun wissen, wann Ausstellungen wieder möglich sind.

Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese im Sommer 2022 auf der Baustelle im ersten Obergeschoss des Kulturforums.

Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese im Sommer 2022 auf der Baustelle im ersten Obergeschoss des Kulturforums.

Foto: Norbert Prümen

(biro) In der CDU-Fraktion im Stadtrat wächst die Unzufriedenheit: Die Arbeiten zur Renovierung des ersten Obergeschosses im Kulturforum Franziskanerkloster ziehen sich nämlich hin. Die barocke Klosteranlage aus dem 18. Jahrhundert wird schrittweise modernisiert. Zunächst gab es Renovierungsarbeiten im Erdgeschoss, in dem sich auch die Paterskirche befindet, dann war das erste Obergeschoss an der Reihe. Doch auch nach einem Jahr ist man dort nicht fertig: Die Arbeiten im Bereich der Ausstellung und des Verwaltungstraktes sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, teilte die Stadtverwaltung auf Anfrage unserer Redaktion im August mit: Aufgrund der aktuell bekannten Situation mit Lieferproblemen und Personalengpässen im Handwerk sei es auch bei diesem Projekt zu Verzögerungen gekommen.

Jetzt macht die CDU-Fraktion Druck. Für die nächste Ratssitzung, die für Dienstag, 26. September, geplant ist, fordert sie von der Stadtverwaltung einen Sachstandsbericht zur Renovierung des ersten Obergeschosses. „Das Kulturamt ist im März 2022 in die Räume auf der Bockengasse umgezogen“, heißt es in der schriftlichen Anfrage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Jochen Herbst an Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos). Bis jetzt, so Herbst, sei in den Sonderausstellungsräumen noch nicht viel passiert. Die Behindertentoilette sei seit fast drei Jahren fertig, aber dennoch in einem nicht nutzbaren Zustand, die Toiletten in der Stadtbibliothek seien „eine Katastrophe“, so Herbst weiter. Es geht um das Kulturleben in der Stadt: „Die Empore in der Paterskirche ist seit über einem Jahr nicht zugänglich. Dadurch entfallen Zuschauerplätze für Kempen Klassik, und die Orgel kann nicht genutzt werden“, fügt Herbst an. Mehrfach sei gesagt worden, dass im zweiten Halbjahr 2023 wieder Sonderausstellungen geplant werden könnten.

Danach sieht es derzeit nicht aus. Kürzlich hatte Ute Gremmel-Geuchen, Organistin in der Paterskirche und als CDU-Stadtverordnete im Stadtrat, als künstlerische Leiterin der Kempener Orgelkonzerte schon das Konzert absagen müssen, das für den Auftakt der Reihe in der neuen Saison geplant war: Der Organist verzichtete auf den Auftritt, als er hörte, dass die Orgel nicht bespielt werden dürfte. Zwar sind weder Paterskirche noch Orgel von den aktuellen Bauarbeiten betroffen, doch wegen der Baustelle darf laut Stadt kein Organist auf die Orgelempore – aus Brandschutzgründen.

Die CDU fordert nun Antworten von der Stadtverwaltung. Sie will wissen, wann die Behindertentoilette nutzbar ist, wann die Toiletten in der Bibliothek saniert werden, wann die Orgel wieder genutzt werden kann, wann die Ausstellungsräume fertig sind.

Man bitte „um eine detaillierte Zeitschiene mit der Aufstellung der weiteren Arbeiten“, so Herbst.

(biro)